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Microsoft stellt auf der Linuxworld Expo aus

11.07.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Erstmals tritt Microsoft als Aussteller auf der Fachmesse Linuxworld Expo auf, die Mitte August in San Franzisko stattfindet. Allerdings beugte Produkt-Manager Pete Houston Spekulationen vor, der Hersteller wolle damit einen Schritt in Richtung Open Source gehen. Eine Öffnung des Quellcodes von Windows oder anderen Anwendungen stehe nicht zur Debatte. Man wolle aber Präsenz zeigen, weil Microsoft glaube, dass das Publikum wichtig ist. Auf der Messe will Microsoft vor allem Embedded-Betriebssysteme präsentieren, sagte Houston.

Die Reaktionen der Linux-Anbieter sind nicht gerade euphorisch. So argwöhnt zum Beispiel Mandrakes Vice President Daniel Morales, die Gates-Company wolle die Linux-Messe dazu nutzen, um Windows XP zu vermarkten. Damit präsentiere Microsoft jedoch "den falschen Leuten das falsche Produkt", meint Morales. Weniger Bedenken hat Calderas Senior Vice President Reg Broughton. Er freut sich, dass die Linuxworld Expo durch die Anwesenheit von Microsoft an Glaubwürdigkeit gewinnt. Caldera sei bestens für den Wettbewerb mit dem Windows-Hersteller gerüstet. Wenig überrascht über die Microsoft-Aktivitäten zeigt sich Mark de Visser, Marketing-Chef bei Red-Hat. Da Linux zunehmend Marktanteile bei Server-Betriebssystemen gewinnt, erwartet De Visser, dass Microsoft vor allem Windows-2000-Server vorführen wird, um Kunden zu

gewinnen. (lex)