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Browser-Streit

Microsoft steht EU-Bußgeld bevor

24.10.2012

Eine "ernsthafte Botschaft"

EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia betonte: "Wenn Unternehmen Zusagen machen, müssen sie sich daran halten oder die Konsequenzen tragen." Dies sei die "ernsthafte Botschaft" an den Konzern. Die Kommission habe das Verfahren ausgeweitet und prüfe auch, ob Microsoft sich bei Windows 8 an die Auflagen halte. Brüssel verlangt, dass das Logo des Internet Explorers vom Start-Bildschirm verschwindet. Zudem dürften Kunden, die einen anderen Browser nutzten, nicht extra um eine Bestätigung gebeten werden. "Wir erwarten von Microsoft, dass sie diese Dinge angehen", sagte Almunia.

Microsoft räumte das Versäumnis ein und sprach erneut von einem "technischen Fehler". Der Konzern hat angeboten, die bis 2014 gültige Auflage zur Wahlfreiheit zwischen Browsern um 15 Monate zu verlängern. Dass diese Zusage ausreicht, ist eher unwahrscheinlich. Aus der Wettbewerbsbehörde verlautet, dass man auf einer Geldbuße beharren werde, um ein Zeichen gegen "Wiederholungstäter" zu setzen. Microsoft erklärte am Mittwoch: "Wir verstärken unsere internen Prozesse, um sicherzustellen, dass so etwas nie mehr passieren kann."

Microsoft ist bereits mehrfach aus Brüssel abgestraft worden. In früheren Kartellverfahren verhängte die EU-Kommission Geldstrafen von 1,7 Milliarden Euro. Almunia hatte im Juli das neue Verfahren eingeleitet. Auslöser dafür waren Beschwerden von Konkurrenten. (dpa/sh)