Compiler arbeiten auch im Multitasking-Betrieb:

Microsoft-Sprachen für OS/2-Programme

25.03.1988

SEATTLE (IDG) - Microsoft will für Programmierer von OS/2-Anwendungen neue Versionen der Compiler für Basic, Macro Assembler, Fortran, C und Pascal auf den Markt bringen. Premiere haben auch ein intelligenter Quellcode-Editor, der für alle diese fünf Sprachen konfiguriert werden kann, sowie ein Satz entsprechender Programmierwerkzeuge mit dem verbesserten Debugger "Codeview". Er kann ausführbare Dateien mit einem Umfang von bis zu 128 MB verarbeiten.

Nach Angaben des Softwarehauses können mit den neuen Sprachversionen Anwendungen erstellt werden, die ohne weitere Modifizierung auf jedem der beiden Betriebssysteme laufen.

Der Microsoft-Editor soll in der Lage sein, die Funktionsumfänge anderer Editoren zu emulieren und ist innerhalb der Fenstertechnik und im Multitasking-Betrieb unter OS/2 einsatzbereit. Auf diese Weise kann der Benutzer in unterschiedlichen Fenstern Programmeingaben erstellen und gleichzeitig im Hintergrund kompilieren. Der Editor kann den jeweils für die entsprechende Sprache passenden Compiler identifizieren und anrufen.

Dem Satz von OS/2-Programmierwerkzeugen fehlen einige nicht genannte Instrumente, die das "OS/2-Developers Toolkit" von IBM enthält. Entschädigen sollen dafür aber Software mit Programmroutinen sowie ein mitgelieferter Einführungskurs namens "On-line".

Darüber hinaus hat Microsoft objektorientierte Spracherweiterungen, ein auf den Presentation Manager zugeschnittenes Basic, Basic-ähnliche Sprachen zur Systemkontrolle sowie Code-Generator-Tools und eine Programmhilfe zum Management von Libraries angekündigt.

Die Programmiersprachen sollen bis Ende April dieses Jahres verfügbar sein. Der Preis für den Basic-Compiler liegt bei zirka 1800 Mark, der für Quick-Basic bei 300 Mark. Macro Assembler kostet 320 Mark, Fortran 1400 Mark, C zirka 1500 Mark und Pascal um 800 Mark. Eine Version 2.20 von Cobol soll bis zur Jahreshälfte für zirka 1900 Mark auf den deutschen Markt kommen.