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Microsoft sieht keine Gefahr durch Open-Source-Entwicklungstools

13.02.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Entwickler würden mehr auf Funktionen und Produktivität achten, als auf den Preis. Das erklärte Eric Rudder, Senior Vice President für die Entwicklungssparte bei Microsoft, in einem Gespräch mit dem britischen Nachrichtendienst Computerwire. Damit glaubt Rudder seinen Bereich sicher vor Entwicklungswerkzeugen aus der Open-Source-Szene. Im Gegensatz dazu hatten erst vor kurzem Microsofts oberster Softwarearchitekt Bill Gates und sein Finanzchef John Conners eingeräumt, Open-Source-Produkte würden sich zu einer ernst zu nehmenden Konkurrenz für Microsoft entwickeln.

Das gelte allerdings vorerst nicht für den Entwicklungsbereich, so Rudder. Der Preis spiele in diesem Umfeld nicht die Hauptrolle. Wenn sich User für ein anderes Tool entschieden, so liege dies nicht an den Kosten, sondern an der Qualität und dem Funktionsumfang. Nach seiner Einschätzung nutzten bereits rund 2,5 Millionen Entwickler das vor einem Jahr vorgestellte Entwicklungspaket Visual Studio .NET. Mit der nächsten Version Visual Studio .NET 2003, die Ende April dieses Jahres vorgestellt werden soll, hofft er diese Zahl weiter zu erhöhen. So sollen beispielsweise die Verknüpfungen mit Visual Basic 6.0 verbessert werden. Außerdem werde sich Microsoft mit C++ enger an den offiziellen Standards orientieren. Anwender könnten so Vorlagen und Bibliotheken konkurrierender Entwicklungs-Tools einfacher in die Microsoft-Umgebung einbinden. (ba)