Microsoft-Software für Collaboration und Portale setzt IBM unter Zugzwang

Microsoft Sharepoint wird strategische Plattform und bedrängt IBM

28.03.2008

Altbacken: Social Networking

Wenig begeistert sind Experten zudem von den Social-Networking-Werkzeugen in der Sharepoint-Portaloberfläche. Diese seien nur rudimentär vorhanden und kaum für den unternehmensweiten Einsatz geeignet. Hinzu kommt, dass Microsoft selbst für diese Basisfunktionen auf Partnerprodukte zurückgreift: Module für RSS-Feeds stammen von Newsgator, und Atlassian stellt die Wiki-Technik. Konflikte sind hier vorprogrammiert, wenn Sharepoint für diese Aufgaben künftig eigene Funktionen erhält. "Verglichen mit dem Stand der Technik muten Microsofts Web-2.0-Werkzeuge alt und statisch an und sind schwer zu bedienen", kritisiert Oliver Young, Analyst beim Marktforschungsunternehmen Forrester Research. Young sieht dies jedoch nicht als grundsätzliches Problem an, das den Einsatz der Lösung ausschließt.

Sharepoint-Anwender: Workflows statt Papierkram

Zu den Nutzern von Sharepoint zählt die Firma Bowen Family Homes in Duluth im amerikanischen Bundesstaat Georgia. IT-Leiter Brad Marshall war anfangs wenig begeistert von den Windows Sharepoint Services. Später entwarf die Firma auf der Grundlage eines gehosteten "Sharepoint Portal 2003" eine Workflow-Applikation, die den Vertrieb von Eigenheimen deutlich vereinfacht. Statt mit Papierdokumenten arbeiten die Anwender nun mit elektronischen Formularen. "Was früher schon mal zwei Tage in Anspruch nahm, geht heute in einer Stunde", so Marshall.

Mittlerweile nutzt Bowen Family Homes eine Reihe weiterer Anwendungen, die auf Sharepoint entwickelt wurden. Dazu zählen Leistungsbeurteilungen und eine Urlaubsverwaltung. Marshall kam jedoch nicht ohne Anpassungen aus und griff hier auf ein Spezialwerkzeug des Herstellers Corasworks zurück. "Hätten wir nur die Out-of-the-Box-Funktionen gehabt, würden wir Sharepoint heute vermutlich nicht verwenden."