Microsoft-Software für Collaboration und Portale setzt IBM unter Zugzwang

Microsoft Sharepoint wird strategische Plattform und bedrängt IBM

28.03.2008

Anfangs gemächlicher Marktauftritt von Microsoft

Der Erfolg des Produkts war anfangs nicht absehbar. Als Microsoft das damals noch als "Sharepoint Portal Server" genannte Produkt im Jahr 2001 vorstellte, war das Interesse gering. Im Jahr 2003 brachte der Konzern Teilfunktionen der Software als kostenfreie Dreingabe des Betriebssystems Windows Server 2003 R2 ("Windows Sharepoint Services") auf den Markt. Das Ziel dabei: Anwender sollten auf einfache Weise die Funktionen und Umgebungen für Arbeitsgruppen bauen, die sich dann später zu unternehmensweiten Installationen ausdehnen sollten. Die Strategie scheint nun aufzugehen.

Sharepoint ist bei Partnern beliebt

In diesem Jahr präsentiert sich Sharepoint als Plattform sowohl für kleine und mittelständische Firmen als auch für große Anwenderunternehmen. Darüber hinaus bietet das Produkt unabhängigen Softwarehäusern und Systemintegratoren viele Möglichkeiten, eigene Lösungen auf Basis von Sharepoint aufzulegen. Ihnen kommt die Popularität der Microsoft-Software zugute. Partner, die ihre Werkzeuge für das Verzeichnis-Management, für Single-Sign-on und für die digitale Archivierung an Sharepoint angepasst haben, freuen sich eigenen Angaben zufolge über steigende Umsätze.

Im März ließ Firmengründer Bill Gates wissen, dass 100 Millionen Lizenzen für Sharepoint verkauft worden seien, und zwar an insgesamt 17 000 Unternehmenskunden. Die damit erzielten Einnahmen beliefen sich auf eine Milliarde Dollar. Auch wenn nicht alle Beobachter die Anzahl der verkauften Lizenzen für realistisch halten, bestätigen sie dennoch die hohe Sharepoint-Nachfrage.