Microsoft Sharepoint unter Kontrolle

06.09.2006
Ein neues Tool von Quest Software soll den Rollout der Technik organisieren helfen.

Microsofts Sharepoint-Technik spielt künftig eine immer wichtigere Rolle innerhalb der Produktstrategie des Herstellers. Sie hat zwei Bestandteile: einen Portal-Server für das Unternehmensnetz sowie die "Sharepoint Services", die Teil des Windows-Betriebssystems sind. Mit Office 2007 wird Sharepoint die Basis für Collabora- tion-Anwendungen stellen. Die Einführung (Rollout) des Portal-Servers sollte Administratoren keine größeren Probleme machen, da sie sich planen und organisieren lässt. Anders sieht es mit den Sharepoint Services aus. Weil Anwender mit ihnen spontan Sites für die Speicherung und die gemeinsame Nutzung von Dokumenten aufsetzen können, droht die Gefahr, den Überblick zu verlieren und sie nicht zentral verwalten zu können.

Regeln zentral hinterlegt

Hilfe verspricht das Tool " Quest Site Administrator for Sharepoint" des Anbieters Quest Software, das dieser Tage auf den Markt kommt. Es soll Unternehmen dabei helfen, alle Sharepoint-Sites im eigenen Netz zu erfassen, und erstellt Berichte über deren Inhalte und Nutzung. Ferner lassen sich an zentraler Stelle Richtlinien, beispielsweise zur maximale Speichergröße, und Zugriffsrechte hinterlegen. Diese Vorgaben sind auch deshalb nötig, weil sich möglicherweise unternehmensinterne oder rechtlich relevante Inhalte auf dem Server befinden. Zwar bietet auch Sharepoint Verwaltungsfunktionen. Diese seien aber laut Einschätzung von David Ferris, President des Marktforschungsunternehmens Ferris Research, derzeit noch limitiert.

Der Quest Site Administrator ermöglicht, die vorhandenen Management-Funktionen von Sharepoint einzubeziehen, soll aber zugleich mehr Optionen bieten. So kann der Anwender per Wizard automatisiert Sharepoint-Server und -Sites nicht nur in einzelnen Domänen, sondern laut Hersteller im gesamten Firmennetz aufspüren. Dabei prüft er die Ports, die Sharepoint verwendet, sowie Einstellungen in der Registry. Eine mitgelieferte Reporting-Engine hilft, die gewonnenen Informationen beispielsweise über den Content, Benutzerverhalten und Speichernutzung, aber auch über individuelle Systemanpassungen mit Hilfe von Microsofts "Web Parts" zusammenzuführen, und übermittelt sie dem Administrator als Bericht. Dabei stehen 30 vordefinierte Formulare zur Auswahl. Daneben existiert für die Definition und zentrale Verwaltung von Richtlinien eine eigene Engine. Mit ihr können auch globale Einstellungen an allen oder an ausgewählten Sharepoint- Sites vorgenommen werden

Basisversion kostenlos

Der Quest Site Administrator unterstützt Sharepoint 2003 und den angekündigten "Sharepoint Server 2007". Der Lizenzpreis beginnt bei zehn Dollar pro "managed user". Das Tool ist das zweite aus einer Reihe von Angeboten, die Quest für Sharepoint herausbringen will. Bereits als Freeware verfügbar ist der "Discovery Wizard for Sharepoint", der ebenfalls zum Sammeln von Daten auf Sharepoint-Sites genutzt werden kann. Anders als der jetzt im Quest Site Administrator genutzte Wizard bietet das kostenlose Produkt aber nur Basisfunktionen. Noch in diesem Jahr will Quest ein Werkzeug anbieten, mit dem sich öffentliche Verzeichnisse aus Exchange nach Sharepoint migrieren lassen. (as)