Übersicht zur Lizenzierung: Windows, Exchange, SQL und Co.

Microsoft Server-Lizenzen richtig auswählen

21.12.2015
Von 
Thomas Joos ist freiberuflicher IT-Consultant und seit 20 Jahren in der IT tätig. Er schreibt praxisnahe Fachbücher und veröffentlicht in zahlreichen IT-Publikationen wie TecChannel.de und PC Welt.

Downgrade- und Upgrade-Lizenzierung

In vielen Fällen können Unternehmen zumindest bei der Benutzerlizenzierung zwischen den verschiedenen Serverprodukten wählen. Allerdings funktioniert das nicht immer. Eine SQL-Server-2012-CAL berechtigt nicht zum Zugriff auf einen SQL Server 2014. Allerdings berechtigt eine SQL-Server-2014-CAL zum Zugriff auf einen SQL Server 2012.

Voraussetzung: Für die produktive Verwendung der Remotedesktop-Dienste benötigen Sie eigene Lizenzen.
Voraussetzung: Für die produktive Verwendung der Remotedesktop-Dienste benötigen Sie eigene Lizenzen.
Foto: Thomas Joos

Auf der anderen Seite berechtigen Windows-Server-2012-Benutzerlizenzen zum Zugriff auf Server mit Windows Server 2012 R2. Alles, was Unternehmen benötigen, sind neue Serverlizenzen. In diesem Fall hat Microsoft das sogar auf erweiterte Lizenzen ausgedehnt. Für Produkte wie Windows Server 2012 R2 reichen nicht nur herkömmliche Benutzerlizenzen aus, sondern Sie benötigen weitergehende Lizenzen. Beispiele dafür sind der Zugriff auf die Remotedesktop-Dienste oder die Verwendung der Active-Directory-Rechteverwaltung.

Für beide Produkte benötigen Unternehmen, zusätzlich zu Server- und Benutzerlizenzen Remotedesktop-Zugrifflizenzen (RDS-CALs) beziehungsweise CALs für Active-Directory-Rechteverwaltung. Im Falle von Windows Server 2012 R2 sind hier auch die Lizenzen von Windows Server 2012 erlaubt, allerdings keine älteren Versionen, wie zum Beispiel von Windows Server 2008 R2.

Zusatzinformationen zur Lizenzierung von Windows Server 2012 R2

Auf Servern mit Windows Server 2012 R2 Standard dürfen Sie aber nur zwei virtuelle Server pro Lizenz installieren. Sollen auf einem Hyper-V-Host mehr virtuelle Server zum Einsatz kommen, dann benötigen Sie auch mehrere Lizenzen für die Standard-Edition. Alternativ setzen Sie auf eine Datacenter-Lizenz. Diese erlaubt den Betrieb unbegrenzt vieler virtueller Server auf einem Host. Beide Editionen decken immer nur zwei Prozessoren des Hosts ab.

Wissenswert: Bei Windows Server 2012 R2 dreht sich die Lizenzierung vor allem um Prozessoren und virtuelle Server.
Wissenswert: Bei Windows Server 2012 R2 dreht sich die Lizenzierung vor allem um Prozessoren und virtuelle Server.
Foto: Thomas Joos

Hier geht es also, im Gegensatz zu SQL Server 2014, nicht um die Kerne, sondern um die tatsächlichen Prozessoren. Setzen Sie Server mit mehreren Prozessoren ein, ist pro Prozessorpaar (nicht Kern) eine Lizenz notwendig, egal welche Edition im Einsatz ist. Einfach ausgedrückt lohnt sich die Anschaffung der Datacenter Edition dann, wenn Sie auf einem Server mit zwei Prozessoren mehr als 14 virtuelle Server betreiben. Allerdings sollten Sie hier genau rechnen.

Zusätzlich gibt es die Editionen Essentials und Foundation von Windows Server 2012 R2. Essentials erlaubt die Anbindung von bis zu 25 Benutzern, dafür sind keine CALs notwendig.

Sie müssen in diesem Fall nur den Server lizenzieren. Windows Server 2012 R2 Foundation ist für Server mit nur einem Prozessor möglich. Sie dürfen bis zu 15 Benutzer an den Server binden, auch hier sind keine CALs notwendig.