Nachdem der Internet-Konzern Google mit seinem "Nexus One" vorgeprescht ist, hat nun auch der rivalisierende Software-Riese aus Redmond seine eigenen Handys herausgebracht. Beide Unternehmen wollen nicht länger nur das Betriebssystem für die boomenden Smartphones liefern. Für Microsoft ist es nach Jahren des mäßigen Erfolgs ein Neustart.
Bei den als "Social Phone" bezeichneten Handy-Modellen "KIN One" und "KIN Two" tritt das Telefonieren in den Hintergrund. Die Geräte sind speziell für die Kommunikation in sozialen Netzwerken ausgelegt. Die Zielgruppe sind in erster Linie Jugendliche. Deshalb hat Microsoft in den KIN-Modellen auch erstmals seine Musikspieler-Technologie "Zune" integriert. Daten und Dienste lassen sich über das Netz (Cloud) mit dem Computer zu Hause synchronisieren.
Bislang eher Firmenkunden im Visier
Bislang hatte Microsoft eher das Geschäft mit Unternehmenskunden im Visier. Mit "Windows Mobile" wollte der Konzern die bekannte Computeroberfläche aufs Handy bringen, vom E-Mail-Programm Outlook bis zum Browser Internet Explorer. Doch der Plan schlug fehl. Die Kunden griffen zuletzt lieber zu Konkurrenzmodellen mit Googles Smartphone-Betriebssystem Android, den Blackberrys von Research In Motion (RIM) oder dem Apple iPhone.
- Kin One
Mit Kin One und Two adressiert Microsoft vor allem Gruppen, die häufig in sozialen Netzen unterwegs sind. - Kin One
Sie können mit den Geräten unterwegs auf Facebook & Co zugreifen und dank der Volltastatur auch einfach eigene Beiträge posten. - Kin One
Die Oberfläche der Kin-Handys, Kin Loop genannt, erinnert stark an das neue Windows Phone 7. - Kin One
Die Geräte wiederum können ihre Verwandtschaft zu den Sidekick-Handys nicht leugnen - kein Wunder, dessen Hersteller Danger wurde von Microsoft übernommen. - Kin One
Kin Spot ermöglicht das Veröffentlichen der eigenen Statusmeldungen, sowie Fotos, Clips und Links. - Kin One
Dank der geringen Abmessungen kann das Microsoft-Handy einfach mit einer Hand bedient werden. - Kin One
Das Kin One ist relativ klein gehalten, die Tastatur zieht man wie beim Palm Pre nach unten heraus. - Kin One
Außerdem verfügt das Device über einen Touchscreen, weitere Hard- und Software-Details sind noch nicht bekannt. - Kin One und Kin Two
Gebaut wurden Kin One und Kin Two vom langjährigen Hardwarepartner Sharp. - Kin Studio
Über Kin Studio werden Handy-Nachrichten, Kontaktdetails und Bilddateien gespeichert - in der Cloud versteht sich. - Kin Two
Das Kin Two ist etwas größer als das Kin One und wird im Querformat bedient. - Kin Two
Die Nutzer profitieren zudem von einem größeren Touchscreen und einer größeren Tastatur. - Kin Two
Außerdem verfügt das Kin Two mit 8 GB über einen doppelt so großen Speicher. - Kin Two
Zusätzlich besitzt die Kamera 8 statt 5 Megapixel Auflösung. - Kin Two
Wichtiges Element ist bei den Kin-Handys die Integration von Zune-Angeboten einschließlich Musik, Video, FM-Radio und Podcast. - Kin Two
Von Drittanwendungen, mit denen das Apple iPhone bekannt wurde, ist dagegen bislang noch nicht die Rede. - Kin Two
Kin One und Kin Two sollen im Herbst 2010 auch in Deutschland auf den Markt kommen.
Die KIN-Handys sollen die Erosion stoppen und die Jugend erobern. "Das ist eine Altersgruppe, um die Microsoft kämpfen muss", sagte ABI-Research-Analyst Kevin Burden der Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg. Nach Erhebungen der New Yorker Marktforscher war Microsoft im weltweiten Smartphone-Markt zuletzt deutlich von 12,5 auf 7,9 Prozent Marktanteil abgerutscht. Das iPhone legte im gleichen Zeitraum von 10,8 auf 16,6 Prozent zu, Handys mit Android von 1,7 auf 8,5 Prozent.