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Microsoft Office: Tausche alt gegen neu

19.01.2007
Gebrauchtsoftwarehändler USC bietet Käufern von Office 2003 an, ältere Versionen von Microsofts Büro-Suite in Zahlung zu nehmen.

"Warum sollten die Anwender ihre Software ungenutzt im Schrank liegen lassen, wenn sie sich eine Neue kaufen?", fragt Walter Lang, einer der Geschäftsführer von USC. Schließlich sei es auch bei anderen Produkten längst üblich, gebrauchte Ware in Zahlung zu geben, um neue Produkte günstiger einzukaufen.

Dieses Prinzip will der von Microsoft lizenzierte Softwarehändler nun auch auf Office-Programme anwenden. Kunden hätten beim Kauf eines Office-2003-Pakets die Möglichkeit, ihre alten Office-Produkte in Zahlung zu geben. Das Angebot gelte für jede Version ab Office 97, heißt es in einer offiziellen Mitteilung. Darüber hinaus gebe es keine Einschränkungen, was die Edition des jeweiligen Office-Produkts angeht. Die Aktion gilt für Basic-, Small-Business-, Standard- und Professional-Ausgaben der Büro-Suite. Neben Vollversionen nimmt USC auch Updates in Zahlung.

Allerdings muss sich der Münchner Lizenzhändler an die von Microsoft vorgegebenen Rahmenbedingungen für die Übertragung von Software halten. Demnach werden nur vollständige Produkte in Zahlung genommen. Das beinhaltet je nach Lizenztyp die Software-CD, das Certificate of Authenticity (COA), das End User License Agreement (Eula) sowie Handbuch und Verpackung.

Den USC-Verantwortlichen zufolge eröffneten sich den Anwendern damit verschiedene Vorteile. Zum einen ließe sich mit der Inzahlungnahme älterer Produkte beim Kauf eines aktuellen Office-Release bis zu 50 Prozent des Neupreises einsparen. Zudem erhielten Käufer eines Office-2003-Release bis Ende März dieses Jahres im Rahmen von Microsofts "Technologie-Garantie" eine kostenlose Upgrade-Berechtigung auf die neue Version Office 2007, die Ende Januar auf den Markt kommen soll.

Das Interesse der Anwender an gebrauchten Softwarelizenzen wächst. So meldete vor kurzem der Aachener Gebrauchthändler Susen Software eine zunehmende Nachfrage nach SAP-Lizenzen (siehe auch: Anwender suchen nach gebrauchten SAP-Lizenzen). Anfang des Jahres sorgte ein Deal der Stadt München für Aufsehen (siehe auch: Linux-Stadt München kauft 2000 gebrauchte Windows-Lizenzen). Die Verwaltung orderte 2000 gebrauchte Windows-2000-Pakete. Die Ausschreibung dafür ging ausschließlich an Händler für Second-Hand-Lizenzen. Da die Entscheider offenbar keine rechtlichen Bedenken wegen des Deals hatten, gehen Experten davon aus, dass dieser Deal Signalwirkung für den gesamten Gebrauchtmarkt haben könnte. Bislang schreckten viele Anwender gerade wegen der zurückliegenden und noch anstehenden Prozesse davor zurück, gebrauchte Softwarelizenzen anzuschaffen (siehe auch: Gebrauchtsoftware - pro und kontra). (ba)