MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Bereits bei der Vorstellung von "Office:mac 2001" hatte Microsofts oberster Mac-Mann Kevin Browne eine Portierung der populären Bürosuite auf Apples kommendes Unix-basiertes Betriebssystem Mac OS X in Aussicht gestellt (Computerwoche online berichtete). Was den zeitlichen Rahmen angeht hatte er sich allerdings bedeckt gehalten. Seit Brownes gestriger Keynote auf der Macworld Expo ist nun alles klar: Im Herbst dieses Jahres wird Microsoft Office auch für Mac OS X zu haben sein. Die auf der Bühne gezeigte Word-Applikation erwies sich allerdings noch als reichlich instabil - die Übertragung von 25 Millionen Code-Zeilen dauert halt.

Analysten hatten im Vorfeld erklärt, Mac OS X habe bei Unternehmensanwendern nur dann eine Chance, wenn Office oder ein vergleichbares Paket für die neue Plattform erhältlich sei. "Eine bedeutende Ankündigung für Apple", meint deswegen Chris LeTocq von Gartner. "Das ist genau die Unterstützung, die sie brauchen. Office:mac für Mac-OS X wird knapp 500 Dollar kosten. Ein Update von der aktuellen Version 2001 wird es für knapp 300 Dollar geben; wer diese erst kurz vor Erscheinen der OS-X-Version kauft, zahlt nur 150 Dollar.

Ab sofort können interessierte Anwender die Betaversion des neuen Exchange-Client "Outlook 2001" für den Mac herunterladen. Das Programm unterscheidet sich deutlich von Outlook Express und dessen nur im Office-Paket erhältlichen größeren Bruder "Entourage". Es setzt den Zugriff auf einen "Exchange"-Server voraus und ist voll mit der entsprechenden Windows-Version kompatibel. Bei der Präsentation des schon recht ausgereiften Produkts gab es für Browne jede Menge Applaus. "Ich wünschte, Sie klatschten über unsere tolle Arbeit", gestand der Microsoft-Mann reumütig ein. "Die Exchange-Anbindung war wirklich nicht der Bereich, in dem wir unser Bestes gegeben haben - bis hierher." Die endgültige Version von Outlook 2001 soll im Sommer erscheinen.