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Microsoft öffnet Windows-Quellen für Regierungen

15.01.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Regierungen und internationale Institutionen sollen künftig permanenten Einblick in den Quellcode von Windows erhalten und diesen zum Teil modifizieren dürfen, um eigene Sicherheitslösungen zu implementieren. Dazu hat Microsoft das so genannte Government Security Programm (GSP) gestartet, in dem die Windows-Versionen 2000, XP, Server 2003 und CE offengelegt werden. Bislang bekamen Behörden lediglich einzelne Teile des Sourcecodes für Sicherheitsüberprüfungen.

Mit dem Schritt will Microsoft dem wachsenden Druck begegnen, dem sich das Unternehmen durch die zunehmende Akzeptanz von Open-Source-Software und die angekündigte Linux-Unterstützung vieler Staaten ausgesetzt sieht, sagen Experten. Analysten wie Michael Silver von Gartner sind jedoch kritisch. Es handle sich nur um eine weitere Maßnahme, die den Anschein von Offenheit erwecken soll. Fraglich sei außerdem, ob Länder, die sich für Linux ausgesprochen und das System bereits implementiert haben, nochmal auf Windows umsteigen wollen.

Laut Salah DanDan, weltweit verantwortlich für das GSP, sind Russland und die NATO dem Programm bereits beigetreten, zehn weitere Regierungen und Organisationen sollen Interesse bekundet haben. (lex)