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"Verfolgen Angebot weiter"

Microsoft: Nein von Yahoo! "bedauerlich"

12.02.2008
Der Software-Konzern Microsoft gibt trotz der Ablehnung seiner Milliardenofferte für den Internet-Konzern Yahoo! nicht nach. Das Nein von Yahoo! sei "bedauerlich", kritisierte Microsoft am Montagabend.

Der Konzern will den Kauf aber dennoch durchsetzen. Auch einen feindlichen Übernahmekampf gegen die Yahoo!-Führung schloss Microsoft nicht aus. Zu einer möglichen Erhöhung der von Yahoo! als zu niedrig kritisierten Offerte äußerte sich der Konzern allerdings nicht.

Nach Gesprächen mit Aktionären beider Unternehmen sei Microsoft zuversichtlich, dass ein Weiterverfolgen des Vorhabens "im besten Interesse aller Parteien" sei, hieß es in einer Mitteilung nach Börsenschluss. Microsoft behalte sich das Recht zu allen für eine Umsetzung seines Vorschlages nötigen Schritten vor. "Die Antwort von Yahoo! ändert nichts daran, dass wir von den strategischen und finanziellen Vorzügen unseres Angebots überzeugt sind."

Microsoft hatte Anfang des Monats 31 Dollar je Yahoo!-Aktie geboten und das Unternehmen so ursprünglich mit 45 Milliarden Dollar (umgerechnet 30 Milliarden Euro) bewertet. Analysten halten ein höheres Angebot von Microsoft angesichts der prall gefüllten Kassen des Konzerns für denkbar. Mit dem Kauf will Microsoft die Übermacht des Rivalen Google bei der Online-Suche und der Internet-Werbung brechen.

Die Yahoo!-Aktie gewann am Donnerstag mehr als zwei Prozent auf 29,87 Dollar. Microsoft-Titel verloren mehr als ein Prozent auf 28,21 Dollar.

Yahoo! will weiter alle strategischen Alternativen zu einer Übernahme prüfen - dazu zählt laut Berichten auch eine Kooperation mit dem Online-Dienst AOL. In dieser Woche soll der Verwaltungsrat zu persönlichen Beratungen zusammenkommen.

Die Absage von Yahoo! gilt zugleich als Versuch, den Preis in die Höhe zu treiben, wenn sich eine Übernahme nicht verhindern lassen sollte. Erste Investoren-Gruppen hatten bereits Interesse an einem Verkauf ihrer Anteile signalisiert. Eine Reihe von Großinvestoren ist zudem an beiden Unternehmen beteiligt. (dpa/tc)