Data Protection Manager(DPM) 2007 im Test

Microsoft mischt Backup-Markt auf

06.03.2008
Von Christoph Lange
Zahlreiche Verbesserungen sollen Microsofts "Data Protection Manager 2007" (DPM) zu einer Backup-Alternative für Windows-Umgebungen machen. Die COMPUTERWOCHE hat sich die Lösung genauer angesehen.

Mit dem "System Center DPM 2007" möchte Microsoft sich als ernst zu nehmender Konkurrent im Backup-Markt etablieren. Die Lösung unterstützt sowohl "Backup-to-Disk" als auch eine Sicherung auf Band sowie eine Kombination aus beiden Verfahren.

Zu den wichtigsten Neuerungen gegenüber dem DPM 2006 zählt der Backup-Client, der nun nicht mehr auf Ebene des File-Systems, sondern im Kernel-Modus arbeitet. Der alte Agent nutzte das NTFS-Journal, um Dateiänderungen zu verfolgen. Der neue Client dagegen greift direkt auf die Bitmap zu, um zu erkennen, welche Blöcke sich verändert haben (Block-Level-Sicherung).

Über die intuitiv zu bedienende Oberfläche des DPM richtet der Administrator die gewünschten Gruppen ein und legt fest, welche Laufwerke, Verzeichnisse und Daten gesichert werden.
Über die intuitiv zu bedienende Oberfläche des DPM richtet der Administrator die gewünschten Gruppen ein und legt fest, welche Laufwerke, Verzeichnisse und Daten gesichert werden.

Bei Backup-to-Disk repliziert der DPM die zu sichernden Daten auf den vom DPM verwalteten Festplattenspeicher. Sobald die initiale Synchronisierung der Daten abgeschlossen ist, überträgt der DPM bei den weiteren Sicherungen nur noch die veränderten Datenblöcke. Sind zum Beispiel in einer Outlook-PST-Datei seit der letzten Sicherung zwei neue E-Mails hinzugekommen, werden nur die Datenblöcke dieser beiden Mails an das Backup-System übertragen. Diese Delta-Block-Technik kommt auch bei der direkten Sicherung auf Bandlaufwerke zum Einsatz. Die auf Tape gespeicherten Daten lassen sich zudem verschlüsseln. Die DPM-Kompatibilitätsliste für Bandbibliotheken umfasst bereits 75 Modelle.

Die Anzahl der Schattenkopien hat Microsoft von 64 auf 512 erhöht, so dass nun alle 15 Minuten ein Snapshot erstellt werden kann. Ferner ist eine Express-Backup-Funktion vorhanden, die einmal täglich das Delta zum Vortag sichert.

So wurde getestet

Wir installierten Microsofts DPM 2007 auf einem Windows 2003 R2 SP2 Server und setzten als SAN-Speicher einen Storage-Server ein, der seine internen Speicherkapazitäten über Datacores iSCSI-Target-Software "Sanmelody" über das Netz bereitstellte. Für den Test wurde ein 200 Gigabyte großes iSCSI-Volume des Datacore-Sanmelody-Systems auf den DPM-Server gemappt. Die DPM-Agenten installierten wir auf einem Windows-2003-File-Server, Exchange 2003, SQL 2005 sowie jeweils einem Vista- und XP-Client. Für jede Server-Kategorie wurde eine eigene Protection Group mit unterschiedlichen Settings eingerichtet.