Anwender wollen firmenweit NT 4.0

Microsoft liefert Tools für den Notebook-Einsatz

18.10.1996

"Wir haben offensichtlich ein ziemliches Problem verursacht, indem wir auf eine Optimierung von NT für Notebooks verzichteten", räumt Frank Artale, Microsofts Program Manager for Windows NT, das Versäumnis ein, das seine Entwickler nun unter Hochdruck beheben müssen. Analysten führen die große Nachfrage darauf zurück, daß viele Anwender auf NT 4.0 gewartet haben, um Windows auszumustern und ihre gesamte PC-Datenverarbeitung auf dem NT-Betriebssystem zu standardisieren.

Das Toolkit, das Microsoft jetzt an die PC-Hersteller verschickt hat, ist jedoch nur eine vorläufige Lösung. Es soll NT notdürftig mit Stromspar-Möglichkeiten sowie mit Plug-and-play-Features versorgen. Ein tatsächlich für transportable PCs optimiertes NT sollen die Anwender erst mit der für Ende 1997 oder Anfang 1998 angekündigten NT-Version "Cairo" erhalten.

Einige Anbieter wollen jedoch nicht bis zur Freigabe von Cairo warten. Unter ihnen ist vielmehr ein Wettlauf in Gang gekommen, bei dem es darum geht, die Unternehmenskunden möglichst rasch mit der gesamten Rechnerpalette vom Notebook bis zum Server mit NT 4.0 bedienen zu können.

In der Spitzengruppe befindet sich die Texas Instruments Inc. Das Unternehmen will in wenigen Wochen seine Notebook-Reihe "Travelmate 6050NT" mit dem neuen Microsoft-Betriebssystem ausliefern. Es wird dann zwar nur eingeschränktes Plug and play bieten, schützt aber immerhin Anwender vor Datenverlusten, die ein eingeschaltetes Gerät andocken wollen. Zum Stromsparen verwendet Texas Instruments das hauseigene "Battery Pro System".

Auch Dell und Packard Bell-NEC wollen noch in diesem Jahr transportable Rechner mit vorinstalliertem NT 4.0 ausliefern. Compaq zieht bis Mitte 1997 nach.