Management-Tools verspäten sich

Microsoft leidet unter Upgrade-Muffeln

13.08.2004

Microsoft erwirtschaftet den größten Teil seines Umsatzes mit Firmenkunden. Allerdings lässt sich diese Klientel weit mehr Zeit mit dem Upgrade der Software als private PC-Anwender. "Eine Herausforderung im Geschäft mit Firmen ist, dass eine einmal erworbene Programmlizenz niemals verschleißt", so Gates.

Neue Produkte von Microsoft lassen sich meist nur auf den aktuellen Betriebssystem-Versionen betreiben. Schon deshalb hat der Konzern ein großes Interesse daran, dass Unternehmen ihre IT-Umgebung modernisieren. Etwas deutlicher drückte sich Konzernlenker Steve Ballmer aus: "Wir müssen unsere Firmenkunden davon abbringen, zu meinen, alte Softwareversionen seien gut genug." Hier scheint der Softwareanbieter noch viel Arbeit vor sich zu haben. Eine Umfrage des Beratungshauses Gartner unter amerikanischen Firmen vom vergangenen Oktober ergab, dass nur 14 Prozent der Befragten auf ihren Laptops oder Desktops das aktuelle Betriebssystem "Windows XP" nutzen. Ferner weigern sich Betriebe, ihre Office-Installationen zu modernisieren. Zudem laufen in Unternehmen noch zahlreiche Server unter "Windows NT 4.0", und viele E-Mail-Systeme basieren auf "Exchange Server 5.5".

Modernisierung verschoben

Da Anwender den Aufwand von Upgrades fürchten, sollen ihnen Werkzeuge das Leben erleichtern. Die noch separaten Produkte "Systems Management Server" und "Microsoft Operations Manager" führt der Hersteller derzeit in "System Center 2005" zusammen, das entgegen ursprünglichen Angaben jedoch nicht vor Mitte 2005 freigegeben wird. Erst dann wird auch das Patch-Management-Tool "Windows Upgrade Services" zur Verfügung stehen. Mit den neuen Verwaltungssystemen können Firmen aktuelle Programmversionen auf Desktops und Servern einfacher installieren, verspricht der Hersteller.

Doch Kunden scheuen nicht nur den technischen Aufwand, sondern auch die Kosten für Software-Upgrades. Mit dem Lizenzprogramm "Software Assurance" versucht Microsoft, Anwendern Programm-Updates gegen jährliche Gebühr feilzubieten. Sie erhalten regelmäßig neue Versionen, was die Kundenbindung steigern, dem Softwarehaus kontinuierliche Einnahmen sichern und die Upgrade-Frequenz bei den Nutzern erhöhen soll. Wegen der komplexen Vertragsgestaltung sowie der vergleichsweise hohen Kosten lehnen zahlreiche Firmenkunden dieses Angebot ab. (fn)