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Microsoft legt letzte Vorschläge in Brüssel vor

01.06.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der weltgrößte Softwarekonzern Microsoft hat in der Nacht zum Mittwoch vor Ablauf eines Brüsseler Ultimatums letzte Zusicherungen zur Erfüllung von EU-Sanktionen vorgelegt. Der Sprecher von EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes bestätigte in Brüssel "Kontakte bis spät in die Nacht". Die Kommission werde nun sorgfältig das prüfen, was auf dem Tisch liegt, erklärte er. Mit raschen Ergebnissen wird dabei allerdings nicht gerechnet.

Bei dem Streit geht es um die Offenlegung von Schnittstelleninformationen und das Angebot eines Windows-Systems ohne das Multimedia-Abspielprogramm Mediaplayer. Diese Sanktionen hatte die Kommission im März 2004 verhängt. Kroes hatte Microsoft ein Ultimatum bis Dienstagnacht 24 Uhr gesetzt.

Falls die Kommission die Zusicherungen für unzureichend hält, droht Microsoft - zusätzlich zu dem schon geleisteten Rekordbußgeld von 497 Millionen Euro - ein tägliches Zwangsgeld von bis zu fünf Prozent des Weltumsatzes, also rund fünf Millionen Dollar. Eine Entscheidung dazu wird frühestens Ende Juli möglich sein. (dpa/mb)