Mehr Komfort für Entwickler

Microsoft kommt mit der Öffnung von .NET voran

28.06.2016
Microsoft hat die generelle Verfügbarkeit von .NET Core und ASP.NET Core 1.0 unter einer Open-Source-Lizenz bekanntgegeben. Außerdem wurde das Language Server Protocol präsentiert, mit dem Entwickler in ihren bevorzugten Tool-Umgebungen auch die Features anderer Sprachen nutzen können.

Microsoft ist dabei, .NET in eine Entwicklungsplattform zu verwandeln, die Entwickler über verschiedene Server-, Desktop- und Mobile-Systeme hinweg verwenden können. Um dieses Ziel zu erreichen, hatte der Konzern zu Jahresbeginn Xamarin gekauft. Mit dessen Plattform und Tools können Developer unter anderem in der Entwicklungsumgebung Visual Studio native C#-Anwendungen für Windows, Android und iOS schreiben.

Microsoft öffnet seine Entwicklungstools für die Open-Source-Community.
Microsoft öffnet seine Entwicklungstools für die Open-Source-Community.
Foto: Radu Bercan - shutterstock.com

Außerdem hat Microsoft für seine .NET-Öffnung eine Reihe neuer Partner an der Hand. So hat Red Hat angekündigt, dass .NET Core von der Enterprise-Linux-Distribution und der PaaS-Plattform OpenShift unterstützt wird. Derweil ist Samsung der im März 2016 gegründeten Technical Steering Group der .NET Foundation beigetreten. Samsung hatte zu den rund 1300 Unternehmen gehört, die auf GitHub einen Beitrag zur Entwicklung von .NET-Core geleistet haben - insbesondere, was die Unterstützung von ARM-Architekturen angeht.

Language Server Protocol

Red Hat, Codenvy und Microsoft haben zudem ein Protokoll präsentiert, mit dem sich verschiedene Programmiersprachen, Entwicklungsumgebungen und Code-Editoren integrieren lassen. Das "Language Server Protocol" unterstützt ein JSON-basiertes Datenaustauschprotokoll zu konsistenten Unterstützung von Sprachservices über verschiedene Code-Editoren und integrierte Entwicklungsumgebungen (IDEs) hinweg.

Die "InfoWorld" schreibt, das Language Server Protocol könne ein "Gamechanger" im Tooling-Support sein. Die meisten Programmiersprachen seien für die Nutzung mit einem bestimmten Entwicklungs-Tool optimiert, was verhindere, dass Anbieter von Programmiersprachen eine wirklich große Nutzerschaft erreichen könnten. Das gemeinsame Protokoll werde dafür sorgen, dass Entwickler in ihrer bevorzugten Toolumgebung bleiben, aber dennoch die Vorteile und die Intelligenz verschiedener Sprachen nutzen könnten. Sie würden in die Lage versetzt auf Sprachassistenten einschließlich Syntaxanalyse, Code-Vervollständigung, Go-to-Definition, Outlining und Refactoring innerhalb ihrer IDE oder ihres bevorzugten Editors zuzugreifen.

Die zuerst vom Language Server Protocol unterstützten Sprachen und Technologien sind C, C++, C#, Java, RAML, TypeScript, JSON, CSS, und Haxe. Das sagte Codenvy-CEO Tyler Jewell anlässlich der Vorstellung der gemeinsamen Pläne. Doch die Unterstützer wollen andere Sprachen wie Python und Ruby ebenfalls einbinden.

SQL Server auf Linux

Microsoft segelt unter CEO Satya Nadella inzwischen voll auf Open-Source-Kurs. Noch in dieser Woche soll auf dem Red Hat Summit in San Francisco gezeigt werden, wie die Datenbank SQL Server auf Linux läuft. Auf der Konferenz zur Container-Technik Docker ("DockerCon") hatte Microsoft in der vergangenen Woche demonstriert, wie der SQL-Server innerhalb eines Containers auf Linux läuft. (hv)