Net IQ stärkt Windows 2000

Microsoft kauft Know-how für System-Management

27.10.2000
SAN FRANZISKO (CW) - Microsoft versucht, den Ruf der Rechenzentrums-Version von Windows 2000 (Datacenter Edition) zu verbessern. So gab Chairman Bill Gates auf Intels Exchange-Konferenz in San Franzisko bekannt, sein Unternehmen werde die Performance-Management-Tools von NetIQ für dieses Betriebssystem in Lizenz nehmen.

Das Lizenzabkommen kostet Microsoft 175 Millionen Dollar, weitere sechs Millionen fließen aus Redmond über die nächsten drei Jahre in einen gemeinsamen Entwicklungsfonds. Hinzu kommen zehn Millionen Dollar, die Microsoft jährlich unter anderem für Marketing-Kampagnen in Net IQ pumpt.

Als Gegenleistung erhält die Gates-Company im nächsten Jahr eine Windows-2000-Version der Software, die "Microsoft Operations Manager" heißen soll. Einige technische Features daraus sollen direkt in das Microsoft-Betriebssystem integriert werden, außerdem sind neue Add-ons geplant. Das Tool dient vor allem dem Leistungs-Management für das Betriebssystem selbst wie auch für die "Active Directory Services", den "SQL-Server" und den "Exchange Server". Auch für die Einbindung in die System-Management-Umgebungen von CA und Tivoli ist Net IQ zuständig.

So geehrt sich Net IQ aufgrund der Kooperation mit dem Branchenprimus fühlen mag, eine Exklusivität dieser Partnerschaft verspricht Microsoft nicht. "Wir müssen im Rechenzentrumsbetrieb auf einen ähnlichen Erfolg zusteuern, wie wir ihn auf den Desktops erreicht haben", erklärte Gates in seiner Eröffnungsansprache.

Um diesen derzeit von Sun beherrschten Markt zu erobern, werde man überall dort, wo es notwendig erscheint, auf bewährte und getestete Tools von außen zugreifen. Dabei befindet sich Gates in guter Gesellschaft: Auch Intel-CEO Craig Barrett und HP-Chefin Carleton Fiorina erklärten es in San Franzisko zum obersten Ziel, Suns Dominanz in diesem Segment zu brechen.