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Microsoft ist noch nicht aus dem EU-Schneider

02.05.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Microsoft hat der EU-Kommission bislang noch keinen Anlass für eine Einigung im Zuge des bei der Brüsseler Exekutive anhängigen Kartellverfahrens gegen den Softwarekonzern gegeben. "Es gibt noch offene Fragen", erklärte Wettbewerbskommissar Philip Lowe. Man verhandele aber weiter mit Microsofts Anwälten. "Gäbe es keinen Dialog mehr mit Microsoft, dann würden wir eine negative Entscheidung fällen", so Lowe weiter. Die Kommission untersucht, ob Microsoft sein Monopol für Desktop-Betriebssysteme unbotmäßig auf den Server-Bereich ausgedehnt und ob es mit dem Bundling des Windows Media Player die Konkurrenz im Bereich Video- und Audio-Player benachteiligt hat.

Falls es Microsoft nicht gelingt, einen Vorschlag zu machen, der aus Sicht der Kommission einen gesunden Wettbewerb gestattet, wird Brüssel dem Hersteller entsprechende Auflagen machen. Theoretisch könnte die Kommission auch ein Bußgeld von bis zu zehn Prozent des weltweiten Jahresumsatzes verhängen - das allerdings ist in der Vergangenheit noch niemals passiert und somit ausgesprochen unwahrscheinlich. (tc)