Steve Ballmer

"Microsoft ist mehr wert als die Summe seiner Einzelteile"

17.11.2010
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Steve Ballmer, seit zehn Jahren an der Spitze von Microsoft, hält eine Aufspaltung des Softwarekonzerns für nicht sinnvoll.

Auf der Microsoft-Hauptversammlung sah sich Ballmer gestern gemeinsam mit Amtsvorgänger und Firmenmitgründer Bill Gates mit kritischen Fragen von Aktionären konfrontiert, wie das "Wall Street Journal" berichtet. "Ist es nicht an der Zeit, die Firma aufzuteilen?", fragte etwa ein Anleger angesichts des schwächelnden Aktienkurses von Microsoft.

Nein, findet Steve Ballmer. Aus seiner Sicht würde das den Wert von Microsoft mindern und die Wettbewerbsposition des Unternehmens schwächen. "Ich finde offensichtlich nicht, dass es an der Zeit wäre", erwiderte Ballmer dem Fragesteller und verwies darauf, dass viele Produkte von Microsoft - darunter Office und Windows - sowohl an Endkunden wie auch an Unternehmen verkauft würden.

Auch Gates, der weiterhin im Verwaltungsrat von Microsoft sitzt, sieht das so und pflichtete Ballmer bei. Es gebe "eine Menge Synergie" über die Microsoft-weiten Branding- und Forschungsaktivitäten hinweg.

Der Unmut der Aktionäre ist allerdings nur zu verständlich - Microsoft ist derzeit nicht der Lage, seinen geschäftlichen Erfolg mit unter anderem Windows 7 auch im Aktienkurs widerzuspiegeln. Seit Anfang des Jahres hat das Papier 15 Prozent verloren, während im gleichen Zeitraum der Nasdaq Composite um rund 8,8 Prozent zulegte. Der Kurs der Microsoft-Aktie bewegt sich seit rund acht Jahren stets um die 25 Dollar herum. Gestern fiel er um 23 Cent auf einen Schlusskurs von 25,81 Dollar.