CRM-System für die zweite Jahreshälfte angekündigt

Microsoft investiert im Mittelstand

21.03.2003
HANNOVER (CW) - Microsoft will zwei Milliarden Dollar in die Weiterentwicklung von Business-Software für den Mittelstand investieren - die gesamten Ausgaben für Forschung und Entwicklung belaufen sich pro Jahr auf etwa fünf Milliarden Dollar. Gleichzeitig beabsichtigt der Konzern, Partner, die den Vertrieb der Lösungen weltweit übernehmen, stärker in das gesamte Microsoft-Produktgeschäft zu integrieren.

Damit zusammen hängt eine Neuorganisation innerhalb des Unternehmens. "Microsoft Business Solutions" und "Microsoft Small und Medium Business" werden in der "Small & Mid-Market Solutions and Partners" (SMS&P) zusammengelegt. Leiter der neuen Division wird Wolfgang Ebermann, der das Mittelstands- und Partnergeschäft geleitet hat.

Microsoft will seinen Kunden außerdem Finanzierungsmöglichkeiten anbieten. Ein Programm, das der Softwarehersteller mit der Leasinggesellschaft BFL ins Leben gerufen hat, soll diesen Unternehmen einen Leasingkauf ohne Bankfinanzierung ermöglichen. Sie können auf diese Weise Software, Hardware sowie Wartung anschaffen, nicht einbezogen sind Dienstleistungen wie etwa Beratung und Installation.

Zum Portfolio des Softwareunternehmens gehört eine Reihe unterschiedlicher ERP-Produkte wie etwa "Attain", "Axapta", "XAL" sowie "Apertum". Von Letzterem stellte der Hersteller eine überarbeitete Version mit neuer Benutzeroberfläche sowie besserer Integration mit der Tabellenkalkulation "Excel" und dem Routenplanungswerkzeug "Mappoint" vor. Erweitert wurde ferner das Produktionsmodul, das nun eine Feinplanung von Fertigungsaufträgen gestattet.

Software im Betastadium

Das CRM-System soll in der zweiten Jahreshälfte freigegeben werden, Genaueres ließ sich Microsoft nicht entlocken. Zumindest das Betaprogramm ist nun angelaufen. Das Kunden-Management-System ist für Firmen konzipiert, die bereits eine ERP-Lösung besitzen und diese ergänzen wollen. Die Navision-Anwendungen verfügen bereits über CRM-Features, die fest mit den ERP-Kernen dieser Software integriert sind.

Die bisherigen Programme sollen auch weiterhin einzeln existieren und weiterentwickelt werden. "Für die nächsten fünf Jahre werden diese Produkte garantiert beibehalten", so Unternehmenssprecher Heiko Elmsheuser. Microsoft arbeitet zwar an einer einheitlichen Softwareplattform ("Next Generation") für Unternehmenssoftware auf Basis von .NET. Bis die verfügbar ist, dürften allerdings noch drei bis vier Jahre vergehen. (fn)