Folgen der Finanzkrise

Microsoft, Intel & Co drohen Milliardenverluste

14.10.2008
Von pte pte
Technologiekonzernen wie Microsoft oder Intel drohen im kommenden Jahr Umsatzeinbußen in Milliardenhöhe.

Wie Jane Snorek, Analystin bei First American Funds in Minneapolis, prognostiziert, muss die 3,41 Billionen Dollar schwere Branche aufgrund der anhaltenden Finanzkrise und der daraus resultierenden Kreditverknappung 2009 mit einem Einbruch von bis zu 170 Milliarden Dollar rechnen. Einem Bloomberg-Bericht zufolge sei der Technologiesektor in den Bereichen Computer, Software und Telekom von der Krise bisher relativ unbescholten geblieben. Allerdings würden die Budgets für neue Technologien nicht nur bei Finanzkonzernen gedrosselt. Die zurückhaltende Kreditvergabe führe auch zu Investitionskürzungen bei anderen Unternehmen, was die Verkäufe einbrechen lasse. Damit drohe der Branche der erste Rückgang seit 2001, ein Jahr nach dem Platzen der Dotcom-Blase.

Graue Wolken erscheinen am IT-Himmel
Graue Wolken erscheinen am IT-Himmel
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Die Umsätze von Technologiekonzernen werden im Jahr 2009 stagnieren oder um bis zu fünf Prozent fallen, so die Prognose der Analystin. Erste Anzeichen von Auswirkungen auf den Sektor durch die Finanzmarktturbulenzen lieferten bereits die vergangenen beiden Wochen. "Das Geschäft kam praktisch zum Erliegen", meint Snorek. Bestellungen und Aufträge seien aufgrund der großen Ungewissheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung verschoben oder storniert worden. Die drohende konjunkturelle Flaute trage dazu bei, dass auch Unternehmen derzeit von Zukäufen und Investitionen absehen. 2001 fielen die Technologie-Ausgaben der UBS zufolge um sieben Prozent. Den Grund für den schwächer erwarteten Einbruch 2009 sieht Snorek im geringeren Bestand bei den Unternehmen als vor sieben Jahren.

Während das Konsumverhalten und die Ausgaben im privaten Konsum in diesem Jahr gebremst wurden, seien Unternehmensbudgets im Technologiebereich bis dato auf einem konstanten Niveau geblieben. Diese Situation habe sich durch den reihenweisen Kollaps mehrerer Finanzdienstleister jedoch schlagartig geändert. Dadurch hätten sich viele Business-Kunden davon "überzeugen" lassen, ihre Technologie-Etats zu reduzieren, was die Branche im kommenden Jahr zu spüren bekommen werde: Daten des Marktforschungsunternehmens Forrester Research nach haben bereits mehr als 40 Prozent der Business-Kunden Kürzungen an ihren Technologie-Budgets vorgenommen. Zudem würden rund 70 Prozent der Unternehmen versuchen, ihre Kosten durch Neuverhandlungen von Verträgen zu senken. (pte)