Microsoft, IBM und Apple sind im Rennen Multimedia-Entwickler arbeiten ohne Ruecksicht auf Zielsysteme

02.07.1993

MUENCHEN (CW) - Einen Standard fuer die Entwicklung von Multimedia- Anwendungen will die Kaleida Labs Inc., Mountain View, Kalifornien, mit der Vorstellung der objektorientierten Programmiersprache "Script-X" setzen. Mit dem Produkt des Joint- ventures von IBM und Apple sollen sich Multimedia-Anwendungen fuer unterschiedliche Plattformen erstellen lassen.

Kaleida beteiligt sich mit Script-X an der Technologieausschreibung der Interactive Multimedia Association (IMA), die sich um Multimedia-Standards bemueht. Eine Entscheidung ueber den Vorschlag soll noch in diesem Jahr fallen. Unterstuetzt wird Script-X derzeit von den japanischen Elektronikunternehmen Hitachi, Toshiba und Mitsubishi; sowie vom europaeischen Phillips- Konzern. High-Tech-Hersteller wie Sony, NEC und Matsushita fehlen jedoch in dieser Liste.

Ein zentrales Anliegen bei

der Suche nach geeigneten Multimedia-Programmiersprachen

ist die Faehigkeit, mit einer Umgebung moeglichst unterschiedliche Zielsysteme entwickeln zu koennen. Multimedia-Anwendungen sollen sowohl in heterogenen Workstation-Umgebungen und in PC-Netzen als auch in Subnotebooks wie Apples Newton und auf dezidierten Spielsystemen =a la Gameboy, aber auch auf Fernsehgeraeten laufen koennen.

Als ein Konkurrenzprodukt zu Script-X koennte sich Microsofts eben vorgestellte Peripheriearchitektur "Microsoft at Work" entpuppen. Dafuer spricht, dass alle Endgeraete, die den dort vorgegebenen Richtlinien folgen, sich ueber das Windows-API programmieren lassen. Es handelt sich dabei jedoch nicht um echte Multiplattform-Faehigkeit, da alle Windows-at-Work-Produkte mit Intel-Prozessoren ausgestattet sein muessen (Siehe auch CW Nr. 25 vom 18. Juni 1993, Seite 1: "Microsoft kuendigt Architektur fuer die Buerokommunikation an").