Paket für den Zugriff auf SNA-Dienste

Microsoft hinkt mit dem Communications Server nach

02.02.1990

MENLO PARK (IDG/CW) - Nicht wie ursprünglich vorgesehen Ende '89, sondern mit einer Verzögerung von drei bis vier Monaten kommt der von Microsoft und Digital Communications Association (DCA) gemeinsam entwickelte Communications Server, ein Konkurrenzprodukt zur SNA-Komponente der OS/2 Extended Edition, auf den Markt.

Die bislang nur in Pilotprojekten eingesetzte Server-Version 1.0 ermöglicht es DOS- und OS/2-Workstations, auf IBMs SNA-Dienste wie Terminal- oder Printer-Emulationen, File-Transfer und Programm-zu-Programm-Kommunikation zuzugreifen. Die Benutzeroberfläche des für den OS/2-LAN-Manager gedachten Produktes ist SAA-konform und Window-orientiert.

Auf den Communications Server 1.0 soll bereits Ende 1990 die Version 1.1 folgen. Diese "Fassung" bietet zusätzliche synchrone Unterstützung und ein Interface für den OS/2 Presentation Manager.

Adrian King, General Manager bei Microsoft, bleibt in seinen Äußerungen über die Verzögerungen vage, indem er meint: "Es ist eine komplexe Angelegenheit - wir tun zur Zeit eine ganze Menge." Bei der deutschen Microsoft-Tochter gibt man zu verstehen, daß der Communications Server einen transparenten Zugriff auf unterschiedliche Architekturen ermöglichen und eine hohe Workload-Balance gewährleisten soll ohne dabei den User selbst zu tangieren.

Die komplexen Anforderungen an das Software-Paket dürften wohl ein Grund dafür sein, daß der LAN- und Betriebssystem-Spezialist zeitlich ein bißchen ins Schleudern geriet. Bisher gezeigte Implementationen, so auf der Computerfachmesse Systems, basieren "nur" auf dem Token-Ring. In Deutschland, wo das Retail-Produkt ebenfalls innerhalb der nächsten Monate auf dem Markt eingeführt werden soll, läuft der Vertieb über OEMs. +