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Microsoft heuert früheren IBM-Patentanwalt an

06.06.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Microsoft hat Marshall Phelps (58) als Corporate Vice President und Deputy General Counsel for Intellectual Property angeworben. Er soll sich darum kümmern, das geistige Eigentum des Softwareriesen besser zu schützen und gleichzeitig Außenstehenden zugänglicher zu machen. Phelps wird das neue Amt am 16. Juni antreten. Im Jahr 2000 hatte er sich nach 28 Jahren IBM zunächst in den Ruhestand begeben. Bei Big Blue war er zuletzt Vice President for Intellectual Property and Licensing.

Microsofts Generaljustiziar Brad Smith erklärte, aufgrund stetig steigender Investitionen in Forschung und Entwicklung sei eine stärkere Kontrolle der Intellectual Property vonnöten. "Die Rate unserer Patentanträge hat entsprechend unseren Mehrausgaben für R&D rapide zugenommen", so der General Counsel. "Wir müssen sicherstellen, dass unser geistiges Eigentum angemessen geschützt wird." Smith räumte ferner ein, Microsoft wolle künftig "die Vorteile des Open-Source-Modells" dort anwenden, wo dies möglich sei, und brauche dazu auch neue Lizenzprogramme. Unter Druck durch die wachsende Popularität des quelloffenen Betriebssystems Linux und Auflagen aus der Einigung im US-Kartellprozess hatte der Konzern im vergangenen Jahr begonnen, Regierungen und großen Anwendern mehr Teile des Windows-Sourcecodes offen zu legen. (tc)