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Microsoft heizt Kostendebatte um Windows und Linux weiter an

23.05.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Im Rahmen seiner "Get-the-facts"-Kampagne gegen die Open-Source-Gemeinde hat Microsoft nachgelegt. So kommt eine von dem weltgrößten Softwareanbieter gesponsorte Studie zu dem Schluss, das Einspielen von Patches auf Windows-Systemen sei wesentlich günstiger als auf Rechnern mit Open-Source-Produkten. Der indische Dienstleister und Microsoft-Partner Wipro hat nach eigenen Angaben 90 Unternehmen zu diesem Thema befragt. Demnach lägen die Kosten um 33 Prozent niedriger, einen Windows-basierten Datanbank-Server auf den neuesten Stand zu bringen als ein Open-Source-System. Auf dem Client lägen die Kosten auf Windows-Seite um 14 Prozent niedriger.

Experten bemängeln jedoch die Relevanz der Ergebnisse. Nach Einschätzung von James Turner, Analyst von Frost & Sullivan, könne die Studie lediglich als grober Anhaltspunkt gewertet werden, da jedes Unternehmen andere Voraussetzungen und Ansprüche habe. Außerdem basiere das Papier auf veralteten Tatsachen, ergänzt Paul Kangro, Solutions Manager des Open-Source-Verfechters Novell. Heute verfügbare Patch-Tools im Linux-Umfeld seien zum für die Umfrage relevanten Zeitraum von vor zwei Jahren noch nicht bekannt gewesen.

Microsoft versucht seit Jahren, mit Studien zu Total Cost of Ownership (TCO) und Return on Investment (ROI) die von der Open-Source-Gemeinde propagierten Kostenvorteile quelloffener Software zu untergraben. Auch die jüngste Studie "The Total Cost of Security Patch Management: A Comparison of Microsoft Windows and Open Source Software" stellt das Softwarehaus auf seiner Web-Seite kostenlos zur Verfügung. Open-Source-Vertreter ziehen die den Studien zugrunde liegende Methodik in Zweifel und geißeln die Ergebnisse als parteiische Einflussnahme auf die Anwender. (ba)