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APS.NET MVC

Microsoft hat von Open Source gelernt

02.06.2011
Von Peter Monadjemi

Community integriert

Leistungsfähige Tools anzubieten bringt nicht viel, wenn sie in der Community nicht bekannt sind oder aufgrund ihrer Vergangenheit inzwischen zu Unrecht einen schlechten Ruf besitzen. Auch in dieser Beziehung hat man in Redmond aus Versäumnissen gelernt. Dazu gehört nicht nur der Umstand, dass ASP.NET MVC 3 ein Open-Source-Projekt ist und dass ASP.NET-Entwicklungschef Scott Guthrie als Vice President für die Developer Division in Redmond regelmäßig in umfangreichen Blog-Einträgen Neuerungen vorstellt. Auch scheinbare Kleinigkeiten wie der Umstand, dass mit Scott Hanselman ein "Community Manager" verpflichtet wurde, der in der Community ein hohes Ansehen genießt, vergrößern die Popularität. Schließlich werden über Microsofts Web Platform Installer und das kürzlich veröffentlichte Web-Entwicklungswerkzeug WebMatrix auch PHP-Projekte wie WordPress, Drupal oder Joomla sowie Open-Source-Tools wie der Packet-Manager NuGet angeboten. (ue)

Arbeiten mit dem Model View Controller

Microsoft will angehenden ASP.NET-MVC-Entwicklern den Einstieg so einfach wie möglich machen. Um mit der Entwicklung beginnen zu können, genügt der Klick auf einen einzigen Button: "Install now" auf www.asp.net, dem Portal für alle Themen rund um ASP.NET und ASP.NET MVC. Der Klick startet den Web Platform Installer, über den neben ASP.NET MVC 3 auch Visual Web Developer 2010 Express (VWD) und SQL Server Compact Edition 4 .0 heruntergeladen werden.

Das im April freigegebene Tools-Update umfasst unter anderem das Entity Framework 4.1, mit dem sich eine Datenbank direkt aus dem Klassenmodell ableiten lässt, sowie eine Technik, die Microsoft als "Scaffolding" (zu Deutsch "Gerüst") bezeichnet und dank derer sich aus einer Controller-Klasse eine fertige HTML-View ableiten lässt, in der ein Datensatz erfasst und editiert werden kann.

Wie einfach sich in wenigen Schritten eine kleine ASP.NET-MVCAnwendung umsetzen lässt, macht ein Tutorial deutlich, das ASP.NET-Entwicklungschef Scott Guthrie in seinem Blog veröffentlicht hat. Der erste Schritt besteht darin, Visual Studio 2010 oder Visual Studio Web Developer Express zu starten und die Projektvorlage "ASP.NET MVC 3 Web Application" entweder für C# oder für Visual Basic zu wählen. Das führt zum Anlegen einer umfangreichen Projektstruktur, in der Unterordner wie Controller, Models und Views bereits enthalten sind. Im nächsten Schritt werden zum Models-Ordner Klassen wie Produkt und Kategorie hinzugefügt, mit denen die Datenschicht der Anwendung beschrieben wird. Außerdem wird eine StoreContext-Klasse benötigt, die sich von der DBContext-Klasse ableitet. Eine auf ASP.NET MVC 3 Tools Update basierende Projektvorlage enthält automatisch eine Referenz auf das Entity Framework 4.1.

Im nächsten Schritt wird zum Controllers-Ordner ein neuer Controller hinzugefügt, der auf einem Template ("Controller with read/write actions and views, using Entity Framework"), einer Model-Klasse (einer der beiden angelegten Datenklassen) und der DataContext-Klasse basiert. Als Views-Engine wird die mit ASP.NET MVC 3 eingeführte Razor-Engine gewählt, die eine elegante und entwicklerfreundliche Integration von HTML mit .NET-Code ermöglicht.