Ein Drittel der Belegschaft für Dienstleistungen

Microsoft gründet Serviceeinheit

04.05.2001
MÜNCHEN (CW) - In der neuen Servicesparte von Microsoft sollen die Mannschaften aus den Bereichen Consulting und Produktsupport ihr künftiges Zuhause finden. 13000 Mitarbeiter werden hier unter der Führung von Vice President Robert McDowell arbeiten.

Mit der Formierung einer eigenen Serviceabteilung will der Redmonder Softwarekonzern seine Stellung im Unternehmensgeschäft verbessern. Microsoft biete Produkte wie zum Beispiel Windows 2000 Datacenter an, die der Highend-DV zuzuordnen seien, erklärte McDowell. Deshalb brauche man eine Serviceeinheit, die den Beratungsbedarf in diesem Segment decken könne. Vor allem Microsofts NET-Strategien sollen mit dem Servicegeschäft gestützt werden.

Wie die Organisation der neuen Einheit aussehen wird, ist noch nicht klar. Kundenkontakte sollen zukünftig in erster Linie über den jetzt geschaffenen Bereich geknüpft werden. Auch die Abwicklung von Projekten soll damit verbessert werden. McDowell versicherte jedoch, man werde auch in Zukunft mit den zertifizierten Partnern im Lösungsgeschäft zusammenarbeiten.

Analysten wie Rob Enderle von Giga Information Group bezeichnen die neue Strategie als wichtigen Schritt für die Gates-Company. Allerdings dürfte der Weg ins Servicegeschäft nicht einfach werden. Microsoft müsse die Kunden zunächst überzeugen, die gleiche Dienstleistungsqualität bieten zu können wie die großen, bereits etablierten Serviceunternehmen. Aus den Erfahrungen der Vergangenheit muss Microsoft bei vielen Firmen gegen einen schlechten Ruf ankämpfen. Die Produkte gelten bis heute bei manchen DV-Verantwortlichen als Sicherheitsrisiko.

Der neue Servicechef McDowell, der 1990 von der Consulting-Firma Ernst & Young zu Microsoft stieß, hofft, mit der neuen Geschäftseinheit einen zusätzlichen Einnahmestrom für die Redmonder zu erschließen. Bislang galt der Softwarehersteller als produktorientiertes Unternehmen. Allerdings zeigt ein Blick in das letzte Quartalsergebnis, dass die Einnahmen aus dem Servicegeschäft mit einem Plus von 38 Prozent überproportional wachsen. Die Umsätze mit Enterprise-Softwareprodukten stiegen im Vergleich um 22 Prozent.