Seine rund 4000 Patente, Urheberrechte und weiteres geistiges Eigentum gab Microsoft bislang nur ungern aus der Hand. In der Industrie habe dies zu "Frustration und Konfusion" geführt, konzedierte Marshall Phelps, den der Hersteller eigens als Fachanwalt angeheuert hat. In Zukunft wolle man kommerzielle Lizenzen für einen Großteil der intern entwickelten Technologien vergeben. Universitäten könnten zu Forschungszwecken kostenfreie Lizenzen nutzen.
Allerdings behält sich Microsoft das Recht vor, bestimmte Entwicklungen, beispielsweise im Zusammenhang mit dem Windows-Betriebssystem, unter Verschluss zu halten. Einige Beobachter verstehen die Initiative als eine Reaktion auf das andauernde Kartellverfahren der EU-Kommission. Im Lauf des Prozesses sah sich der Konzern dem Vorwurf ausgesetzt, wichtige Schnittstellen-Informationen oder Protokolle nicht offen zu legen und so den Konkurrenten zu schaden. Ein Unternehmenssprecher erklärte, die erweiterte Lizenzpolitik hänge nicht direkt mit laufenden Gerichtsverfahren zusammen. (wh)