Microsoft friert Code für "Supercomputer-Windows" ein

12.06.2006
Microsoft hat am vergangenen Freitag das RTM (Release to Manufacturing) von "Windows Compute Cluster Server 2003" angekündigt.

Mit dieser neuen Highend-Variante seines Betriebssystems will der Konzern in das bislang von Unix und Linux dominierte HPC-Cluster-Segment (High-Performance Computing) vorstoßen. Windows CCS ist die erste Windows-Spielart, die spezifisch für den Betrieb paralleler HPC-Applikationen ausgelegt ist. Sie ist auch als Windows HPC Edition oder Windows Compute Cluster Edition bekannt. Kunden sollen sie nach Angaben von Zane Adams, Director of Windows Server Marketing, ab August erwerben können.

Im Cluster-Markt agiere Microsoft schon seit einer ganzen Weile. Die Standardisierung der Hardware und gestiegene Prozessorleistung böten nun aber den richtigen Zeitpunkt, um mit einem dedizierten Produkt auf den Markt zu kommen, so Adams. "Ich kann jetzt unter meinem Schreibtisch einen Cluster installieren, der früher ein ganzes Zimmer gebraucht hätte", sagte der Microsoft-Mann. Der geringere Platz-, Energie- und Kühlungsbedarf erschließe die Leistung von Rechnerverbünden nun für ganz neue Kundenkreise. Im Wettbewerb mit den Platzhirschen Unix und Linux hoffen die Redmonder auf die Familiarität ihres Systems und die einfache Integration mit dessen vorhandener Desktop- und Server-Infrastruktur.

Ohne Integration mit Unix und Linux geht im HPC-Umfeld aber natürlich gar nichts - nicht zuletzt, weil es kaum Windows-Applikationen gibt, die auf Parallelisierung ausgelegt sind. Dazu nutzt Microsoft Kooperationen mit Partnern wie Platform Computing, aber auch sein "Messaging Passing Interface", das wiederum auf dem quelloffenen "MPICH" der Argonne National Labs basiert. Für die Vorstellung von Windows CCS 2003 wählte Microsoft übrigens Großbritannien. Dort kann der Konzern bereits einige Pilotkunden vorweisen, zum Beispiel BAE Systems, die University of Southampton sowie die Belfaster Queen's University. (tc)