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Microsoft erneuert Verzeichnisdienste

02.07.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Gleich zwei rundüberholte Directory Server wird Microsoft heute ankündigen, wie aus Informationen verschiedener Partner hervorgeht. Beide sind für das Zusammenspiel mit Windows Server 2003 konzipiert. Die bisherigen "Microsoft Metadata Services" (MMS) werden dem Vernehmen nach umgetauft in "Microsoft Identity Integration Server 2003" und erhalten über mehr Konnektoren Schnittstellen zu weiteren Third-Party-Directories. Der Redmonder Konzern hatte MMS 1999 von Zoomit übernommen und hat das Produkt nun stärker ins eigene Portfolio integriert. MIIS nutzt SQL Server als Datenspeicher und nutzt erstmals XML-Standards. Er unterstützt LDAP-fähige Verzeichnisse, darunter die von IBM, Novell und Sun.

MMS war immer für den Abgleich von Daten zwischen verschiedenen in einem Unternehmen eingesetzten Verzeichnissen gedacht. Das neue Release verfügt laut "Computerwire" erstmals auch über rudimentäre User-Provisioning-Funktionen. Etwa zwei Handvoll auf Identity-Management spezialisierte Partner werden heute mehr oder weniger weit reichende Unterstützung für MIIS ankündigen, das sie für Single-Sign-On und Provisioning nutzen.

Mit Oblix beispielsweise hat Microsoft eine Identity-Management-Lösung realisiert, die bis sieben Millionen Nutzer skaliert. Oblix' Software ist gegenwärtig mit Provisioning-Tools von BMC integriert, soll künftig aber teilweise auch mit dem Microsoft-Produkt angeboten werden. Open Network bietet mit seiner SSO-Software in Version 5.0 Unterstützung für mehr Directory-Connectivity als MIIS standalone.

Ebenfalls neu ist eine von Windows abgekoppelte Variante des Microsoft-Verzeichnisdienstes Active Directory. "Active Directory Application Mode" oder kurz ADAM arbeitet anwendungsspezifischer. Es läuft nicht als Dienst des Betriebssystems und kann in mehreren Instanzen auf einer Maschine installiert werden. ADAM muss außerdem nicht auf einem Domain Controller eingesetzt werden. Ein Partner für das neue Produkt ist Business Layers, das ADAM standardmäßig mit seiner Software "eProvision" einsetzen will. Bislang griff der Anbieter auf das "eDirectory" von Novell (einer seiner Investoren) zurück. Da Business Layers aber das meiste Geschäft mit Microsoft-Shops macht, hält es den Wechsel für sinnvoll. (tc)