Web

Microsoft erläutert die Roadmap für Exchange

16.07.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die nächste Version von Microsofts Messaging- und Groupware-Server "Exchange", derzeit unter dem Codenamen "Titanium" gehandelt, wird Mitte nächsten Jahres in etwa zeitgleich mit Office 11 auf den Markt kommen. Titanium basiert noch auf der Codebasis des aktuellen "Exchange 2000" und wird noch nicht Teil des .Net-Server-Portfolios.

Die Integration mit .Net folgt erst in einer späteren Version ("Kodiak"). Diese soll nach Angaben von Jim Bernardo, Projekt-Manager im .Net Enterprise Server Team, dann auch die Unified-Data-Storage-Technik des derzeit unter dem Codenamen "Yukon" bekannten "SQL-Server"-Nachfolgers nutzen. "Kodiak und Yukon repräsentieren wirklich die nächste Generation unserer Arbeit", erläutert Bernardo. "Bei Titanium wollen wir die Probleme beseitigen, die Anwender mit unserer aktuellen Codebasis haben."

Neuheiten bietet Titanium demnach in den Bereichen Viren- und Junk-Mail-Schutz, Integration mit dem Desktop-Client "Outlook", Unterstützung für mobile Endgeräte wie RIMs "Blackberry" sowie Unified Messaging. Der bisher separate "Mobile Information Server" wird damit überflüssig. Seine Funktionalität wird dreigeteilt und auf Exchange, "Visual Studio .Net" und die Firewall "Security and Acceleration Server" verteilt. Der Beta-Test für Titanium soll Bernardo zufolge im vierten Quartal dieses Jahres starten.

Es hat damit den Anschein, als würde sich die .Net-Version von Exchange verzögern. Noch auf der MCE 2001 im vergangenen Oktober hatte es seitens des Herstellers geheißen, ein Yukon-basiertes Update werde 2003 erscheinen. Für 2003 ist nun vorerst nur Titanium angekündigt; laut Bernardo gibt es noch keine festen Erscheinungsdaten für Kodiak und Yukon.

Die Konkurrenz ist derweil ebenfalls nicht untätig. IBM will Version 6 von Notes/Domino im September dieses Jahres launchen; und ebenfalls noch heuer bringt Oracle seine "Collaboration Suite" (Computerwoche online berichtete), die ebenfalls Outlook als Client unterstützt und nach Angaben des Datenbankriesen um einiges günstiger sein soll als Exchange. (tc)