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Microsoft droht Prozess wegen Windows-Autoplay

10.02.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Jeder Windows-Nutzer hat schon CDs in sein Laufwerk eingelegt, von denen automatisch ohne weiteres Zutun Programme starten. Wegen dieses "Autoplay" muss sich Microsoft möglicherweise vor Gericht verantworten, wie aus einer Pflichtveröffentlichung des Redmonder Konzerns bei der US-Börsenaufsicht Ende vergangener Woche hervorgeht.

Die kleine Firma TV Interactive Data (TVI) mit Sitz in Los Gatos, Kalifornien, ist nämlich der Ansicht, Microsofts Technik verstoße gegen vier ihrer Patente, eines davon betitelt "Verfahren, um einen Prozess automatisch zu starten, wenn ein Speichermedium in ein System eingelegt wird". TVI hat Microsoft demnach bereits im Mai 2002 verklagt. Der Konzern hat - wie in solchen Fällen üblich - Verstöße dementiert und TVIs Patente für unwirksam erklärt. Ein Verhandlungstermin für eine außergerichtliche Beilegung ist für den 20. Februar angesetzt, ein Prozess würde gegebenenfalls am 27. September beginnen.

Microsoft ist als Beklagter gegenwärtig mit mehr als 30 Patentklagen konfrontiert. Nur drei werden in dem SEC-Filing explizit erwähnt - neben TVI der wichtige Streit mit Eolas um die Plug-in-Architektur des Browsers "Internet Explorer" sowie eine Klage von Intertrust Technologies wegen DRM- (Digital Rights Management) und anderer Techniken. (tc)