Web

Microsoft denkt über Longhorn-Server nach

20.03.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Bei Microsoft gibt es offenbar Pläne, Windows-Versionen künftig wieder in Server- und Desktop-Varianten anzubieten. Damit gibt der Hersteller die mit Windows XP eingeführte Strategie auf, Server- und Client-Varianten stärker voneinander zu trennen. Windows XP gibt es nur in den Desktop-Varianten "Home" und "Professional", erst mit Windows 2003 Server kommt voraussichtlich am 24 April ein Server-Nachfolger von Windows 2000 auf den Markt.

Mit "Longhorn" stand ursprünglich für 2004 erneut ein reines Desktop-OS in der Microsoft-Roadmap, das Windows XP ablösen sollte. Dem Windows-2003-Server sollte Ende 2006 bis Mitte 2007 das als Server-System geplante "Blackcomb" folgen.

Die Aufspaltung der Server- und Desktop-Entwicklungen in verschiedene Produktlinien war laut Brian Valentine, Senior Vice President der Windows-Abteilung bei Microsoft, "ein wenig voreilig". Der Grund: für Longhorn geplante Funktionen in den Bereichen Collaboration und Storage benötigen entsprechende Fähigkeiten der Server. Wie diese Features in ein Windows-Server-Betriebssystem integriert werden sollen, müsse nun entschieden werden.

Laut Valentine wird Longhorn entgegen ursprünglicher Planungen erst 2005 auf den Markt kommen. Zeitgleich könnte die Server-Variante unter der Bezeichnung "Windows 2005 Server" erscheinen. Die benötigten Funktionen könne man zwar notfalls auch als Service-Pack für Windows 2003 Server ausliefern, diese Produkterweiterungen wolle man jedoch künftig nicht mehr für Funktions-Updates, sondern zur Distribution von Bugfixes nutzen.

Die Einführung von Blackcomb verschiebt sich ebenfalls um ein Jahr. Das System kommt demzufolge frühestens Ende 2007, voraussichtlich aber erst Mitte 2008 heraus. Laut Valentine ist es sehr wahrscheinlich, dass von Blackcomb Server- und Desktop-Varianten entwickelt werden. (lex)