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Microsoft dementiert Claria-Bevorzugung

12.07.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Microsoft bemüht sich, Vorwürfe aus der Welt zu schaffen, seine im Beta-Test befindliche "Antispyware" bevorzuge Software von Claria (vormals Gator). Das Thema ist pikant, da Microsoft dem Vernehmen nach an einer Übernahme von Claria interessiert ist (siehe "WSJ: Microsoft interessiert sich für Adware-Firma Claria").

Bis letzte Woche empfahl Antispyware seinen Benutzern, verschiedene auf PCs entdeckte Claria-Software in Quarantäne zu schicken. In der vergangenen Woche änderte sich dieses Verhalten plötzlich. Die Herabstufung entspreche aber lediglich dem Umgang von Antispyware mit ähnlicher Software anderer Anbieter, erklärte Microsoft. Claria habe bereits im Januar eine Revision der Klassifizierung seiner Software beantragt, erklärte der Redmonder Konzern. Als potenzielle Spyware wird die Claria-Software auch jetzt noch eingestuft. Es bleibt aber nun dem Nutzer überlassen, ob er die Programme entfernen möchte oder nicht.

"Alle Software wird unter den gleichen objektiven Kriterien, Entdeckungsregeln und Analyseverfahren untersucht", so Microsoft. "Für Claria wurde absolut keine Ausnahmen gemacht."

Heute hat übrigens die Herstellervereinigung Anti-Spyware Coalition die ersten Ergebnisse ihrer Arbeit vorgestellt. Darin geht es zuvorderst um eine möglichst genaue Definition des Begriffs Spyware - denn ohne gemeinsame Definition sei eine Bekämpfung nicht möglich, erklärte Ari Schwartz, Associate Director am Center for Democracy and Technology (CDT), das die Arbeit koordiniert hat. Bis zum 12. August kann man den Entwurf öffentlich kommentieren, die besten Beiträge sollen in die endgültige Fassung einfließen. (tc)