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Microsoft dehnt Sicherheitsinitiative auf Universitäten aus

30.07.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Microsoft hat ein "Trustworthy Computing Academic Advisory Board" angekündigt. Darin will der Hersteller gemeinsam mit Wissenschaftlern von 12 bis 15 Universitäten an Sicherheitskonzepten für seine Software arbeiten. Dazu erhalten die Mitglieder des Boards nach dem "Shared-Source"-Prinzip Einblick in den Quellcode der Produkte. Das 2001 gestartete Shared-Source-Programm ist Microsofts Antwort auf Open Source. Teilnehmer dürfen zwar die Softwarequellen einsehen, diese aber nicht verändern oder weitergeben.

Auf der hauseigenen Tagung "Microsoft Research Faculty Summit" zog Bill Gates vor 325 Forschern eine positive Bilanz von Shared Source. Als Beispiel nannte er unter anderem eine an der der britischen Lancaster-University entwickelte Implementierung von IPv6 (Internet Protocol Version 6) in die Betriebssysteme Windows CE .Net und .Net-Server. Sie soll in den CE-.Net-Nachfolger integriert werden, der unter dem Codenamen "Jameson" entwickelt wird.

Immer mehr Universitäten arbeiten im Rahmen des Shared-Source-Programms an Microsoft-Produkten, sagte Doug Leland, verantwortlich für die Beziehungen zu universitären Forschungseinrichtungen. Bislang war die Forschungs- und Lehrtätigkeit aufgrund der restriktiven Microsoft-Lizenzen fast ausschließlich an Open-Source-Software wie den Betriebssystemen FreeBSD und Linux ausgerichtet worden. (lex)