Ballmers CES-Keynote

Microsoft-Chef stößt mit neuem Tablet-PC auf Skepsis

08.01.2010

Alle gegen Apple

Doch Apple ist nicht allein. Die Branche liefert sich derzeit ein Wettrennen um den mobilen Medien-Computer der Zukunft. Mit dabei sind Lesegeräte für digitale Bücher wie das "Kindle" des Online-Händlers Amazon. Auf der CES hat zudem die neue Minicomputer-Klasse der "Smartbooks" Premiere, die zwischen Mobiltelefonen und den bisherigen Mini-Notebooks angesiedelt ist.

Auch Microsoft und Hewlett-Packard wollen den "Slate" ("Schiefertafel") noch in diesem Jahr auf den Markt bringen. Zur Vorstellung des Geräts gab es einen Patzer: Die Rede von Ballmer, mit der die Consumer Electronics Show 2010 offiziell eröffnet wurde, begann mit einer Panne. Nach einem Stromausfall im Ballroom des Hilton Hotels mussten sämtliche Demo-Rechner neu gestartet und der Beginn der Veranstaltung um eine halbe Stunde verschoben werden. Ein Groß-Fernseher mit Microsoft-Programmen, den Ballmer bei seinem Auftritt eigentlich vorführen wollte, wurde bei dem Zwischenfall zerstört.

Für die Computer-Branche sieht Ballmer nach einem schwierigen Jahr 2009 bessere Zeiten anbrechen. Schon im vergangenen Jahr habe die PC-Branche um drei Prozent zulegt. Im Jahr 2010 würden es nach den Berechnungen des Marktforschungsinstituts Gartner sogar zwölf Prozent Wachstum.

Sonst geizte Ballmer aber mit Zahlen. So nannte er für den Microsoft-Musikplayer Zune keine Absatzzahlen, sondern verwies auf die "ausgezeichneten Testberichte", die über den iPod-Konkurrenten geschrieben worden seien. Bei der Microsoft-Internetsuchmaschine Bing machte Ballmer eine Dynamik aus, das sich fortsetzen werde. Der Microsoft-Chef kündigte an, dass der Partner Hewlett-Packard künftig in 34 Ländern PCs mit Bing als Standardsuchmaschine ausliefern werde.

Vor rund 3.000 Zuschauern stellte Ballmer weiterhin eine neue Version der TV-Software "Microsoft Mediaroom" vor, die in Deutschland von T-Home für das Programm "Entertain" eingesetzt wird. "Mediaroom 2.0" kann künftig auch auf einem PC laufen, so dass eine zusätzliche Settop-Box nicht notwendig wäre. (dpa/ajf)