Access ohne Zukunft?

Microsoft bringt kleine Datenbank-Versionen

09.10.1998

Ab Oktober 1998 soll eine "Westentaschen"-Version der Desktop-Datenbank "Access" unter der Bezeichnung "Pocket Access für Windows CE" dem Sybase-Pendant "Adaptive Server Anywhere" sowie "Oracle Light" Paroli bieten. Die Auslieferung von Microsofts Mini-Datenbank ist zeitgleich mit der Verfügbarkeit von Windows CE 3.0 vorgesehen. Darüber hinaus befindet sich momentan eine Desktop-Edition der relationalen Datenbank "SQL Server 7.0" in der Entwicklung. Beide Datenbanken werden Microsoft zufolge mit Replikationsmechanismen ausgestattet, so daß sich die Daten der einzelnen Releases abgleichen lassen.

Überraschen dürfte aber vor allem Microsofts Mitteilung, nun doch eine Mini-Variante von SQL Server 7.0 für das in persönlichen digitalen Assistenten (PDAs) eingesetzte Betriebssystem Windows CE zusammen mit der Bürosuite "Office 2000" ausliefern zu wollen. Noch im Frühjahr 1998 hatte der Redmonder Gigant Zweifel an der Zweckmäßigkeit einer derartigen Datenbankausführung verlauten lassen.

Für Analysten bedeutet die Einführung der kleinen SQL-Datenbank über kurz oder lang das Aus für die vorhandene Jet-Engine und die darauf aufbauende Datenbank Access. "Microsoft sucht sein Datenbankglück künftig nur noch mit dem SQL Server 7.0", prognostiziert Dwight Davis, Microsoft-Analyst bei Summit Strategies, Kirkland, Washington.