Prominente Abgänge

Microsoft baut seine Unterhaltungssparte um

26.05.2010
Die langjährigen Microsoft-Manager Robbie Bach und J Allard verlassen den Konzern, ein Umbau der Unterhaltungssparte folgt.

Zwei führende Manager der Unterhaltungssparte von Microsoft verlassen den Softwarekonzern: Unterhaltungschef Robbie Bach werde nach 22 Jahren in den Ruhestand gehen, teilte das Unternehmen am Dienstag in Redmond mit. Auch J Allard, der als "Chief Experience Officer" maßgeblich für die Gestaltung von Produkten wie der Spielekonsole Xbox zuständig war, werde Microsoft verlassen. Als Berater werde Allard dem Unternehmen auch künftig zur Seite stehen. Die Entertainment & Devices Division von Microsoft ist neben der Xbox auch für die Smartphones mit Windows-Software und den wenig erfolgreichen Musikplayer Zune zuständig.

Obwohl früh auf dem Markt für Smartphones aktiv, hat Microsoft mit seinem Betriebssystem Windows Mobile in den vergangenen Jahren die Konkurrenz an sich vorbeiziehen lassen müssen. Nur zehn Prozent aller von Januar bis März in den USA verkauften Smartphones verwenden Windows - ein wenig überzeugendes Ergebnis verglichen mit Apples iPhone (21 Prozent), Googles Android (28) und dem Blackberry (36) des kanadischen Herstellers Research in Motion (RIM). Der Konzern hat mit Windows Phone 7 bereits eine neue Version seiner Handy-Software am Start.

Erst kürzlich war bekanntgeworden, dass Microsoft die Entwicklung eines Tablet-Computers mit dem Arbeitsnamen "Courier" einstellt, der unter anderem Apples iPad Konkurrenz machen sollte. J Allard war der dafür verantwortliche Manager.

Microsoft-Chef Steve Ballmer nutzte die Personalveränderungen, um die Unterhaltungssparte des Softwarekonzerns umzuorganisieren. Die Positionen von Bach und Allard werden nicht neu besetzt. Dafür berichten Bachs bisherige Stellvertreter Andy Lee and Don Mattrick direkt an den Konzernchef. Andy Lee ist auch der neue Chef des ehemaligen Microsoft-Deutschland-Chefs Achim Berg, der sich in der Konzernzentrale künftig um die Smartphones mit Windows-Software kümmert. (dpa/ajf)