Intelligente Uhren fürs Handgelenk

Microsoft baut angeblich Smart Watch

01.05.2013
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Der Softwarekonzern hat laut US-Medien passende Komponenten bestellt. Auch Apple, Google und Samsung arbeiten an intelligenten Uhren fürs Handgelenk.

Mit Microsoft reiht sich angeblich ein weiterer namhafter IT-Konzern in den Reigen der Unternehmen ein, die eine Smart Watch entwickeln. Das berichtete das "Wall Street Journal" und beruft sich dabei auf Informationen aus Zulieferkreisen. Demnach habe Microsoft Komponenten geordert, die Rückschlüsse darauf zuließen, dass der Konzern an einer Art intelligenten Armbanduhr arbeite. Dazu gehöre beispielsweise ein 1,5 Zoll großes Display, das auf eine Smart Watch passen könnte. Noch sind die Informationen allerdings spärlich. Es ist nicht bekannt, wie weit Microsoft mit seinen Plänen ist und wie ernsthaft sie verfolgt werden.

Erster Anlauf war gescheitert

i’m Watch von i’m S.p.A.
i’m Watch von i’m S.p.A.
Foto: i’m S.p.A.

Es wäre nicht das erste Mal, dass Microsoft Ambitionen in Richtung Smart Watch zeigt. Bereits vor knapp zehn Jahren hatte der Konzern Uhren mit der "Smart Personal Object Technology" (SPOT) vorgestellt. Die Uhren von Fossil und Suunto waren per Funk mit dem Dienst MSN Direct verbunden und konnten ihren Trägern News aus verschiedenen Bereichen anzeigen. Über einen MSN Messenger konnten die Uhren außerdem Textnachrichten empfangen. Das Projekt scheiterte jedoch an technischen Unzulänglichkeiten. So war der Dienst nur in bestimmten Städten innerhalb der USA verfügbar. Außerdem betrug die Akku-Laufzeit nicht mehr als zwei bis drei Tage.

Nun scheint die Smart-Watch-Idee neuen Schwung zu bekommen. Angeblich arbeitet Apple an dem Projekt "iWatch". Experten zufolge könnte ein solches Gerät als Ergänzung zu iPhone und iPad konzipiert sein, um beispielsweise Nachrichten und Termine anzuzeigen sowie Multimedia-Funktionen zu steuern. Allerdings sei auch eine Variante als Stand-alone-Gerät denkbar. Damit könnten die Nutzer die Smart Watch auch zum Telefonieren verwenden. Blogger und Mobile-Analyst Sameer Singh verwies jüngst jedoch auf die damit verbundenen technischen Schwierigkeiten. So müssten neben der Uhrentechnik auch ein Funkchip sowie ein leistungsstarker Akku auf winzigem Raum zusammengepackt werden. Zudem sei es alles andere als trivial, ein User-freundliches Bedienkonzept für das Mini-Display zu entwickeln.

Auch Google und Samsung werden Smart-Watch-Pläne nachgesagt. Angeblich will Google eine Android-basierte Armbanduhr als Ergänzung für Smartphones und Tablets bauen, die auch mit der intelligenten Brille Google Glass verknüpft werden könnte.

Neuer Anlauf für Watch Phone

Samsung hat seine Smart-Watch-Pläne bereits bestätigt, ohne jedoch Details zu Funktionen und Design zu verraten. Man arbeite hart daran, neue Geräte auf den Markt zu bringen, sagte kürzlich ein hochrangiger Manager. Eine intelligente Uhr gehöre definitiv dazu. Die Südkoreaner hatten bereits 2009 in Frankreich ein Watch Phone für 450 Euro auf den Markt gebracht. Der Verkauf ist mittlerweile jedoch eingestellt. Die Nachfrage sei zu gering gewesen.

Eine Smart Watch ist bereits auf dem Markt - von Sony. Das Gerät dient als Ergänzung für Android-Smartphones. Es zeigt E-Mails, SMS, Facebook-Nachrichten und Tweets an. Zusatzfunktionen gibt es mit speziellen Smart-Watch-Apps aus dem Google Play Store, zum Beispiel einen Musik-Player, der den Player im verbundenen Smartphone steuert. (ba)