Microsoft: Aus Win FX wird .Net Framework 3.0

12.06.2006
Die unter dem Namen "Win FX" zusammengefassten Schnittstellen zum Betriebssystem Windows Vista nennt der Softwarekonzern fortan .NET Framework 3.0. Offenbar will der Hersteller damit Ordnung in das Bezeichnungswirrwar seiner Produkte bringen.

Win FX hatte Microsoft erstmals im Jahr 2003 als Programmierschnittstelle für Windows Vista (damals noch "Longhorn") vorgestellt. Es soll das Win32-Interface der bisherigen Windows-Betriebssystems ersetzen. Über Win FX lassen sich unter anderem Workflow-Funktionen anstoßen, Web-Services erzeugen und nutzen sowie Benutzerschnittstellen bauen. ".Net Framework war schon immer der Kern von Win FX, doch der Name machte sich nicht deutlich", begründet Microsofts Corporate Vice President Developement, Sivaramakichenane Somasegar, in seinem Blog die Umbenennung. Manch verwirrter Entwickler hätte sich gefragt, was aus .NET werde, wenn Win FX auf den Markt komme.

Das .NET Framework 3.0 soll Teil des vermutlich Anfang 2007 erscheinenden Windows Vista werden. Ferner plant der Hersteller, die Technik auch für Windows XP und Windows Server 2003 zur Verfügung zu stellen. Das Framework beinhaltet die Web-Services-Plattform "Windows Communication Foundation", die Benutzeroberflächentechnik "Windows Presentation Foundation", die Workflow-Engine "Windows Workflow" und das Identitiy-Management-System "Windows Cardspace" (bisher unter dem Codenamen "Infocard" bekannt). Wie schon der Vorgänger enthält das künftige .NET Framework die Common Language Runtime (CLR), eine Laufzeitumgebung für .NET-Software, die in unterschiedlichen Progrmmiersprachen entwickelt werden kann. Der Code wird in eine Intermediate Language umgewandelt (vergleichbar mit dem Bytecode unter Java) und ist überall ablauffähig, wo ein CLR vorhanden ist.