Office zum Mieten

Microsoft antwortet auf den ASP-Trend

17.03.2000
FRAMINGHAM (IDG) - Das Geschäft mit der Softwarevermietung via Internet interessiert jetzt auch Microsoft.

Auf Basis von Windows 2000 und Windows DNA 2000 soll ein Angebot für den noch jungen Markt des Application-Service- Providing (ASP) entstehen. Der Konzern aus Redmond plant in diesem Zusammenhang auch, die Groupware "Exchange" und die Bürosammlung "Office" für ein ASP-Modell anzupassen.

Gleichzeitig entwickelt der Hersteller an einem eigenen Hosting-Service. Das Small-Business-Portal "B Central", das Microsoft im Herbst vorgestellt hatte, soll in Kürze um die Office-Software ergänzt werden. Dazu Lew Hollerbach, Analyst der Aberdeen Group, Boston: "Microsoft spielt mehr und mehr mit dem Gedanken, einen ASP zu übernehmen oder selbst als ASP zu agieren."

Die ASP-Strategie des Konzerns bedeutet einen Richtungswechsel. Erst im Herbst letzten Jahres hatte der damalige CEO und jetzige Chief Software Architect Bill Gates behauptet, Anwender seien am Mieten von Software nicht interessiert (siehe CW 42/99, Seite 9). Marktforschern zufolge bleiben dem Konzern jedoch keine allzu großen Alternativen. Durch Konzepte, wie es etwa Sun mit dem Star-Portal für den Office-Sektor praktiziert, gerät die Gates-Company mehr und mehr unter Zugzwang.

Mit dem "Leasing"-Modell wagt Microsoft allerdings einen, gemessen an der bisherigen Unternehmensphilosophie, radikalen Schritt. Nach den Worten von Chris Le Tocq, Analyst der Gartner Group, machen die Lizenzen für die so genannten Productivity Applications rund 60 Prozent der Einnahmen Microsofts aus.