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Microsoft-Anti-Spam-Technik wird kein Standard

24.09.2004

Die IETF (Internet Engineering Task Force) hat die Einstellung des Standardisierungsverfahrens für die Anti-Spam-Technik "Sender ID" bekannt gegeben. Demnach wird die Arbeitsgruppe MARID (Mail Transfer Agent Authorization Records in Domain Name System), die die Entwicklung des Standards überwachte, aufgelöst.

Probleme gab es nach Angaben der MARID-Leiter weniger auf technischer Ebene. Vielmehr sei die Standardisierung aufgrund bestehender Patentansprüche Microsofts nicht akzeptabel. Sender ID basiert auf dem von Microsoft entwickelten "Caller-ID" und dem "Sender Policy Framework" von Meng Weng Wong, Chief Technology Officer von Pobox.com, und soll das Versenden von Spam über gefälschte Adressen durch eine Authentifizierung von Mail-Adressen verhindern. Wenn eine Mailadresse, zum Beispiel "@xyz.de" nicht für den Versand von Massen-Mails authentisiert ist, verweigern Sender-ID-basierende Mail-Server das Versenden beziehungsweise die Annahme der Botschaften.

Der E-Mail-Provider AOL hat Mitte September angekündigt, Sender ID nicht einzusetzen, nachdem auf den hauseigenen Servern bereits eine Testimplementierung aufgesetzt war. Das Unternehmen begründete den Schritt mit mangelnder Akzeptanz in der Open-Source-Community aufgrund der bestehenden Microsoft-Patente (Computerwoche.de berichtete). (lex)