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Microsoft ärgert wieder die EU-Kommission

14.04.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Microsoft strapaziert weiter die Geduld der EU-Kommission. Nachdem das weltweit größte Softwareunternehmen vor rund 13 Monaten wegen Verstößen gegen das Wettbewerbsrecht verurteilt worden war, geht es noch immer darum, wie die Sanktionen umzusetzen sind.

Am vergangenen Montag, den 11. April, lief die Frist ab, binnen deren Microsoft zu einem Plan der EU Stellung nehmen sollte, einen in Softwarefragen kompetenten Überwachungsausschuss einzusetzen. Dieses Gremium soll aufpassen, dass sich Microsoft an die Auflagen der EU hält. Neben einer Geldstrafe von 497 Millionen Euro und der Trennung von Betriebssystem und Media Player war der Softwareriese dazu verurteilt worden, Windows-Code für Wettbewerber im Markt für Serversoftware offen zu legen. Microsofts Konkurrenten sollen so in die Lage versetzt werden, ebenso gute Serverprogramme für die Windows-Welt schreiben zu können wie Microsoft selbst.

Die Gates-Company ließ die Frist ohne Reaktion verstreichen. Allerdings erklärte PR-Sprecher Tom Brookes, eine Stellungnahme stehe unmittelbar bevor. Schon im vergangenen Monat hatte Microsoft mitgeteilt, es benötige ein Vetorecht, um gegen Entscheidungen eines solchen Überwachungsgremiums vorgehen zu können. Diesen Wunsch hatte die Kommission als inakzeptabel abgelehnt. (hv)