Microsoft ändert umstrittenes WGA-Tool

28.06.2006
Microsoft hat eine modifizierte Version von "Windows Genuine Advantage Notifications" veröffentlicht, nachdem sich viele Nutzer unter anderem darüber beschwert hatten, dass die Software zu oft "nach Hause telefoniert".

Erhebliche Kritik handelte sich Microsoft außerdem damit ein, dass es WGA Notifications in einer Vorabversion im Rahmen seines Patch Days verteilt hatte, obwohl die Benutzung der Software optional ist und sie keinerlei Sicherheitsleck stopft. Der Hersteller begründete das Vorgehen damit, dass er auf diese Weise eine möglichst große Reichweite bei der Verteilung erzielen könne und will auch die neue Version weiter über "Automatische Updates" verteilen.

WGA Notifications zeigt Warnmeldungen auf PCs an, auf denen eine raubkopierte Windows-Version läuft. Es enthält auch das separate Tool "WGA Validation", mit dem die korrekte Lizenzierung des Betriebssystems geprüft wird. Nutzer, die die Software bewusst oder unbemerkt eingespielt hatte, mussten unter anderem feststellen, dass WGA Notifications nach jedem Systemstart einen Server bei Microsoft anpingte - undokumentiert. Dieses Verhalten wurde in der neu veröffentlichten Version abgestellt. Microsoft hat außerdem eine Anleitung ins Netz gestellt, die beschreibt, wie sich die Vorabversion manuell deinstallieren lässt. In der Software-Liste der Systemsteuerung taucht WGA Notifications nämlich nicht auf.

Voerst bleibt die Verwendung von WGA Notifications dem Benutzer überlassen. Das könnte sich aber zukünftig ändern, erklärte ein Microsoft-Sprecher. Die Pilotphase für WGA Notifications ist jedenfalls seit gestern zu Ende. Microsoft wird die Software jetzt automatisch an alle Benutzer der englischen, deutschen, französischen, spanischen, italienischen, niederländischen und brasilianisch-portugiesischen Versionen von Windows XP verteilen.

Microsoft versucht mit seinem Programm Windows Genuine Advantage, gegen Raubkopien vorzugehen. Unter anderem muss man inzwischen die Echtheit seiner Windows-Kopie validieren lassen, bevor man Windows-Zusätze wie Media Player (Sicherheits-Patches sind ausgenommen) von Microsofts Servern herunterladen kann. Der Hersteller schätzt, dass rund ein Drittel aller weltweit installierten Windows-Kopien nicht legal erworben wurden. (tc)