Microsoft-Abfindung schönt das Novell-Ergebnis

01.03.2005
Die Netware-Company will mit Linux und dem "Open Enterprise Server" die Stagnation überwinden.

Der Netzwerkspezialist Novell hat seinen Nettogewinn von 392 Millionen Dollar oder 90 Cent pro Aktie im ersten Quartal des Fiskaljahres 2005 einer Sonderzahlung des Konkurrenten Microsoft zu verdanken. Der Softwarekonzern aus Seattle hatte an Novell 448 Millionen Dollar überwiesen und damit einen schwelenden Kartellrechtsstreit aus der Welt geschafft. Ohne diese Zahlung und Sondereffekte hätte der Profit laut Novell-Chef Jack Messman nur bei 10,1 Millionen Dollar oder drei Cent pro Anteil gelegen.

Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um neun Prozent auf 290,1 Millionen Dollar. Den Zuwachs verdankt das Unternehmen in erster Linie dem Bereich Wartung und Services. In diesem Segment konnte sich Novell um rund 13 Prozent auf knapp 240 Millionen Dollar verbessern. Die Lizenzerlöse sanken dagegen von 54,8 auf 50,4 Millionen Dollar.

Zu den Gesamteinnahmen steuerte der im Vorjahresquartal noch nicht einberechnete Linux-Distributor Suse rund 15 Millionen Dollar bei. Davon stammen sieben Millionen Dollar aus Wartungsverträgen für den "Suse Linux Enterprise Server".

Enttäuscht zeigte sich Messman über den Umsatz mit dem Netz-Betriebssystem "Netware", der sich weiter rückläufig entwickelt. Der Novell-CEO rechnet jedoch damit, dass die Nachfrage mit der Marktfreigabe des "Novell Open Enterprise Server" wieder anspringt. Die Suite soll noch in diesem Monat auf den Markt kommen und wird Netware 7 mit dem Suse Linux Enterprise Server in einem Produkt bündeln. (pg)