Deutsche Dependance ist umsatzstärkste Europa-Niederlassung:

Micropro: Das Geschäft ist moderater

04.01.1985

FRANKFURT (VWD) - In zweieinhalb Jahren ist es der Micropro International GmbH, München, gelungen, umsatzstärkste Europa-Niederlassung zu werden. Im Geschäftsjahr 1983/84 (31. August) steuerte sie 35 Prozent zum Umsatz und 29 Prozent zum Gewinn bei.

Insgesamt konnten die europäischen Niederlassungen des US-Softwareunternehmens (Großbritannien, Frankreich, Skandinavien, Italien und Bundesrepublik) ihre Umsätze gegenüber dem Vorjahr um 160 Prozent auf 11,8 Millionen Dollar und die Gewinne um 300 Prozent auf 2,4 Millionen Dollar ausweiten. Wie Micropro-Geschäftsführer Reinhard Strobel erklärte, sei der Geschäftsanstieg in dieser Zeit eher als moderat zu bezeichnen; auch von einem überschäumenden Vorweihnachtsgeschäft könne keine Rede sein. Für das ganze Jahr rechnet er mit etwa 30 Prozent Umsatzsteigerung. Beschäftigt werden in München derzeit 22 Mitarbeiter. Vertrieben wird über Software-Distributoren sowie einen eigenen Kreis von bundesweit 40 bis 50 Händlern.

Micropro International, San Rafael/Kalifornien, erzielte 1983/84 weltweit einen Umsatz von knapp 67 Millionen Dollar, das waren 52,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Gewinn kletterte um 32 Prozent auf rund 5,8 (4,4) Millionen Dollar. Auf die schwieriger werdende Marktlage für Mikrocomputer-Software und die sich verlangsamenden Zuwachsraten im Jahresverlauf 1983/84 reagierte das Unternehmen, das seit dem 1. März 1984 an der US-Börse gehandelt wird, mit entsprechenden Strukturmaßnahmen. Die Zahl der Mitarbeiter wurde um etwa 24 Prozent auf derzeit 415 verringert. Die Unternehmensstrategie für 1985 sieht, wie es heißt, eine "Konzentration der Kräfte auf Text und Textnahe Bereiche" vor.