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Micron und Hyundai verklagen Rambus

30.08.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der amerikanische PC- und Speicherhersteller Micron Technology und der koreanische Elektronikkonzern Hyundai reichten jetzt gegen das kalifornische Entwicklungsunternehmen Rambus bei zwei US-Bezirksgerichten Klage ein. Der Vorwurf: Rambus verstoße gegen das Kartellrecht und berufe sich auf ungültige Patente.

Rambus habe dem Standardisierungs-Gremium Jedec (Joint Electron Device Engineering Council) nicht von den eingereichten Patenten berichtet. Die Speichertechniken seien von Jedec längst zu öffentlichen Standards erklärt worden. Außerdem verstoße das Unternehmen gegen amerikanische Kartellgesetze, da die Firma offene Standards monopolisieren und patentrechtlich schützen wolle.

In den vergangenen Monaten hatte Rambus unter anderem den Siemens-Ableger Infineon sowie die Firmen Hitachi, Oki und Toshiba beschuldigt, die Rambus-Technologien SDRAM (Synchronous Dynamic Random Access Memory) und DDR-SDRAM (Double Data Rate SDRAM) in ihren Produkten zu verwenden. Diese Techniken, die einem Großteil aller DRAM-Chips auf dem Markt zu Grunde liegen, basieren teilweise auf Rambus-Patenten.

Hitachi und Toshiba haben als Reaktion auf die Rambus-Attacke ein Lizenzabkommen mit Rambus geschlossen (CW Infonet berichtete). Insider erwarten nun jedoch, dass sich den beiden Micron- und Hitachi-Klagen in Kürze noch weitere Hersteller anschließen.