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Micron enttäuscht trotz schwarzer Zahlen

30.09.2004

Der US- amerikanische Speicherchiphersteller Micron Technology hat im vierten Geschäftsquartal 2003/04 (Ende: 2. September) zwar schwarze Zahlen ausgewiesen, Gewinn und Umsatz lagen jedoch unter den Erwartungen der Analysten. Das Unternehmen aus Boise, Idaho, erzielte einen Nettoprofit von 93,5 Millionen Dollar oder 14 Cent je Aktie, nachdem im Vorjahressquartal noch ein Fehlbetrag von 123,2 Millionen Dollar beziehungsweise 20 Cent je Anteil angefallen war. Die Einnahmen kletterten um 34 Prozent auf 1,19 Milliarden Dollar, bleiben jedoch ebenso wie der Ertrag leicht unterhalb der Markterwartungen: Von Thomson First Call befragte Analysten hatten im Schnitt mit Erlösen von 1,23 Milliarden Dollar sowie einem Profit von 20 Cent pro Anteilsschein gerechnet.

Insgesamt erzielte der Chiphersteller im Geschäftsjahr 2003/04 einen Nettogewinn von 157,2 Millionen Dollar oder 24 Cent pro Aktie, verglichen mit einem Minus von 1,27 Milliarden oder 2,11 Dollar je Anteil im Vorjahr. Die Einnahmen kletterten im Jahresvergleich um 42 Prozent auf 4,4 Milliarden Dollar. Laut Micron sind die durchschnittlichen Preise für seine Speicherchipprodukte im vierten Quartal gegenüber dem dritten Quartal dieses Geschäftsjahres um fünf Prozent gesunken, haben allerdings gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 20 Prozent zugelegt.

Um seine Abhängigkeit vom PC-Markt zu reduzieren, setzt der Konzern seit einiger Zeit neben DRAM-Chips auch auf die in Unterhaltungselektronik, Mobilfunkgeräten und anderen Produkten verbauten Flash-Speicher sowie Image-Sensoren.

Micron-CEO Steve Appleton erklärte in einem Interview, dass die stärkere Fokussierung auf Nicht-DRAM-Produkte letztendlich zu der dringend benötigte Stabilität in den Quartalsergebnissen führen werde. Aktuell habe es Micron bereits geschafft, sich von den schwierigen Rahmenbedingungen im vergangenen Jahr zu erholen, verbuche eine gesunde Nachfrage nach seinen Chips und weise bei den Lagerbeständen nur einen geringen Überschuss auf. Marktbeobachter kritisieren dagegen, dass Micron mit einer Konzentration auf das heiß umkämpfte DRAM-Segment im Berichtsquartal möglicherweise höhere Einnahmen einfahren hätte können. (mb)